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Drahla über „angeltape“: Gemeinsam sind wir stark

Drahla George Brown
(Foto: George Brown)

Die englische Postpunk-Band Drahla musste ein traumatisches Erlebnis überwinden, um weiterzumachen. Dabei hat auch ein neues Mitglied geholfen.

Luciel, Rob, danke für dieses Interview – und dann auch noch so spät am Abend!

Luciel Brown: Gerne, wir arbeiten leider beide spät, also mussten wir den Termin nach Feierabend reinquetschen.

Wow, ihr macht zusätzlich zur Band noch Vollzeit-Jobs?

Rob Riggs: Ja, ich arbeite in einem DHL-Lager. (lacht)

Brown: Ich kann zum Glück im Homeoffice arbeiten, sodass ich zeitlich flexibler bin. So schaffen wir es immerhin, jedes Wochenende zu proben. Es ist nicht leicht, das zu koordinieren, weil wir alle unterschiedliche Schichten haben.

Seit Gitarrist Ewan Barr an Bord ist, seid ihr sogar zum Quartett geworden. Was hat zu der Erweiterung geführt?

Brown: Wir haben eine längere Pause eingelegt, und für die ersten Shows danach wollten wir einen zusätzlichen Gitarristen. Rob und ich sind tatsächlich unabhängig auf Ewan gekommen, den wir ein bisschen kannten, aber nicht gut. Er sollte eigentlich nur auf dieser einen Tour dabei sein, aber es hat sich einfach richtig angefühlt.

Rob Riggs: Unser letztes Konzert war Ende 2019, danach haben wir drei Jahre lang gar nicht gespielt. Als Lu, unser Drummer Mike und ich uns wieder getroffen haben, um zu üben, war es schwierig. Es war so viel passiert, dass wir nicht wussten, in welche Richtung es gehen soll. Ewan dabeizuhaben, hat uns neuen Wind gegeben.

Was war der Grund für die lange Pause?

Brown: Ich habe 2020 meinen Dad verloren, sehr plötzlich. Meine Welt ist zum Stehen gekommen, ich war lange nicht sicher, ob ich überhaupt noch Teil der Band sein wollte. Das ist auch ein großer Teil des Albums.

Klingt „Angeltape“ deshalb düsterer und komplexer als der Vorgänger?

Brown: Wir waren so lange getrennt, dass sich eine Menge Energie angestaut hatte. Es gab keinen wirklichen Plan für das Album, es ist einfach herausgekommen. Es gibt eine Menge Chaos darauf, aber auch Momente der Ruhe. Und sogar die Euphorie, diese Sache gemeinsam wiederzuentdecken.

Riggs: Es bildet uns ab, wie wir unseren Sound neu definieren. Durch Lus Verlust und dann auch noch die Pandemie war es, als würden wir alle in anderen Welten leben. Auf „Angeltape“ kann man hören, wie aufgeregt wir sind, wieder zusammen zu sein.

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