Drei Frauen, drei Premieren: Aktuelle Theater-Highlights

Männer, Politik, Digitales: Wenn Selina Fllinger, Nora Abdel-Maksoud und Sibylle Berg Neues präsentieren, wird's hochaktuell.

Selina Fillinger hat’s geschrieben, Claudia Bauer inszeniert am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg: Die Schattenpräsidentinnen oder: Hinter jedem großen Idioten gibt es sieben Frauen, die versuchen, ihn am Leben zu halten. Dem Präsidenten wachsen die Dinge über den Kopf, die Frauen im Hintergrund müssen die Sache regeln und retten: die Büroleiterin, die Pressechefin, die Sekretärin, die First Lady, die schwangere Geliebte des Chefs, seine aus der Haft entlassene Schwester und eine investigative Journalistin. Die Komödie feierte am 11. April Premiere.

Weitere Termine der deutschsprachigen Erstaufführung sind am 17. und 30. April sowie am 5. Mai.

Um Politik geht es auch in Doping, dem neuen Stück von Autorin und Regisseurin Nora Abdel-Maksoud, das am 5. April Premiere an den Münchner Kammerspielen hatte: Neoliberaler Politiker bricht mitten im Wahlkampf zusammen und kommt in eine Privatklinik, die mit ungewöhnlichem Personal und kuriosen Methoden arbeitet. Wie geht es dem Befürworter eines schlanken Sozialstaats, wenn er selbst auf Unterstützung angewiesen ist? …

Weitere Termine sind am 8., 15., 23. und 24. April.

Sibylle Berg ist auch für Gesellschaftskritik bekannt und verpasst der Welt am Rande des Abgrunds gerne den nötigen Schubs – um sie vor sich selbst zu retten. In Bergs Roman „RCE#RemoteCodeExecution“ verpassen fünf Hackerinnen in der fernen Zukunft dem abgefuckten Planeten einen Neustart – hängen sowieso alle Leute nur noch im Cyberspace rum, natürlich für den Profit! Uraufführung der Bühnenversion ist am 25. April am Berliner Ensemble. Weitere Aufführungen am 26. April sowie am 4. und  5. Mai.