DVD-Tipp: „All the pretty little Horses“
Wie „Parasite“ auf Griechisch: Alice und Petros ziehen heimlich in das Haus einer reichen Frau, nachdem sie ihre Jobs verlieren.
Hat da jemand “Parasite” gesagt? Gut, der neue Film von Michalis Konstantatos ist nicht so blutig wie der letztjährige Oscargewinner. Mit seiner kontrollierten Kamera, seinen sparsamen Dialogen und seinem zurückhaltenden Soundtrack, der nur selten überraschend zu Horrorfilm-Intensität anschwillt, erinnert „All the pretty little Horses“ zudem eher an europäische Ikonen wie Michael Haneke.
Und doch gibt es erstaunliche Parallelen zu Bong Joon-hos Meisterwerk: Alice und Petros haben ihre guten Jobs in Athen verloren und mussten mit ihrem Sohn in die Provinz ziehen. Dort arbeitet Petros bei der reichen Anna als Hausmeister. Wenn sie nicht da ist, behandelt die Familie ihre todschicke Villa als ihre eigene. Alice träumt von einer Rückkehr in die Stadt und besichtigt heimlich Häuser, die sie sich nie werden leisten können, während Petros immer aggressiver wird … Hochstapelei und Klassenkampf zu einem hochspannenden Cocktail vermischen – das war schon das Erfolgsrezept „Parasite“. Doch Konstantatos zeigt eindrucksvoll, dass in dieser Nische noch mehr als genug Platz ist.
„All the pretty little Horses“ ist ab dem 6. Mai auf DVD erhältlich.