Dweezil Zappa: Via Zammatá
De facto sowie musikalisch Franks legitimer Nachlassverwalter: Dweezil Zappa
Lange genug hat Dweezil Zappa die Musik seines Vaters studiert, oft genug hat er sie gespielt, um als Gitarrist wie als Komponist und Arrangeur zum vielleicht einzig würdigen Nachlassverwalter Frank Zappas zu werden.
Nicht nur, weil Blut dicker ist als Wasser, sondern weil er konsequent in den gleichen Skalen denkt, weil auch bei ihm eine Triole eben eine klassische Triole ist, weil im Einsatz von Orchesterinstrumenten bei ihm ebenso viel Logik steckt wie beim Griff zum Digitalequipment.
„Via Zammatá“ kommt der Musik, die Frank heutzutage geschrieben und gespielt hätte, vermutlich sehr nah. Der Track „Dragon Master“ stammt noch aus dem Notizbuch des Vaters, U.P.O.-Shouter Shawn Albro hämmert den Text zu Dweezils Industrialgitarren ins Mikro. Einen Titel hat Zappa Junior John Malkovich gewidmet, den der Hollywoodstar selbst in Franks präzisem Erzählduktus eingesprochen hat.
Doch auch wenn Dweezil Surfrock auseinandernimmt, mit Glamrock herumkleistert oder mit R’n’B spielt: Über allem schweben der ironische Geist und der anarchische Zugriff Frank Zappas.
Mehr als 20 Jahre nach seinem Tod darf man das wohl als nachhaltige Vater-Sohn-Beziehung bezeichnen. ron