Ed Atkins
Der britische Shootingstar Ed Atkins zeigt in Bregenz seine verstörende Videokunst.
Auf großen Monitoren weinen ein Baby, ein Junge, ein Mann, auf einem anderen Bildschirm fallen pausenlos Menschen aus großer Höhe auf harten Beton. Nebenan ein Klavier auf einer blühenden Blumenwiese, eine Waldhütte, darin ein riesenhaftes Baby, weinend, selbstverständlich. Ed Atkins ist ein Meister der Verstörung, seine computergenerierten Avatare sind so hyperrealistisch gestaltet, dass man sich ohne Unterlass gruselt, auch wenn die Szenerie eigentlich eher idyllisch wirken mag. Der Brite hat in den vergangenen Jahren einen kometenhaften Aufstieg hingelegt, der ihn selbst ein wenig flashte, wie er in Interviews zugibt. Seine Avatare, denen er mit Motion-Capture-Technologie menschliche Mimik beibringt, sind traurig, frustriert aber zugleich auch schön; Wortfetzen, Soundschnipsel und Musikstücke verdichten die Videos zu einem durch Mark und Bein gehenden „Stream of Conciousness“. Nach Ausstellungen in der Londoner Tate Britain, dem Pariser Palais de Tokyo oder dem Berliner Gropius-Bau ist Atkins mit seiner multimedialen Poesie nun noch bis 31. März im Kunsthaus Bregenz zu sehen.