August Diehl in „Ein verborgenes Leben“ bei Arte
Der Bauer Franz Jägerstätter will aufgrund seines Glaubens nicht für die Nazis kämpfen. Niemand im Dorf steht zu ihm, nicht einmal der Priester …
Heute bei Arte und bis 26. Mai in der Arte Mediathek zu finden: Nachdem sich Terrence Malick mit Filmen wie „Knight of Cups“ oder „Song to Song“ immer mehr dem fragmentarisch-assoziativen Bewusstseinsstrom hingegeben hatte, wagte sich der Filmemacher 2019 mit „Ein verborgenes Leben“ wieder an eine vergleichsweise klassische Kinoerzählung.
Und mehr als 20 Jahre nach „Der schmale Grat“ kehrte er thematisch zum Zweiten Weltkrieg zurück. Diesmal aus der Perspektive des österreichischen Bauern Franz Jägerstätter (August Diehl), der sich weigert, für die Wehrmacht zu kämpfen, wegen seines tiefen Glaubens und der Liebe zu seiner Frau Franziska (Valerie Pachner). Franz würde für diesen Grundsatz sogar seine Hinrichtung in Kauf nehmen .… Jägerstätters Lebensgeschichte wurde im Kino bisher noch nicht erzählt; in den Händen des enigmatischen Kinoauteurs Malick wird daraus kein herkömmliches Biopic. Auch, wenn er erstmals seit vielen Jahren wieder mit einem Drehbuch gefilmt hat, so bleibt der Regisseur seiner unverwechselbaren Ästhetik und seinen Themen treu: Die schwebende, suchende Weitwinkelkamera folgt nicht einfach den Figuren, sondern lässt sich immer wieder ablenken, meistens sinniert eine Stimme aus dem Off – und wie fast alles bei Malick ist auch Antifaschismus eine Frage von Gottgläubigkeit. msb