Zum Inhalt springen

„Ein Volksfeind“ von Henrik Ibsen kommt in Frankfurt und Stuttgart

Ein Volksfeind am Schauspiel Frankfurt
„Ein Volksfeind“ am Schauspiel Frankfurt (Foto: Thomas Aurin)

„Ein Volksfeind“ von Henrik Ibsen wird in Frankfurt und Stuttgart aufgeführt – was macht das Drama zum Stück der Stunde?

Ein Volksfeind von Henrik Ibsen ist das Theaterstück der Stunde – würde es sonst an gleich zwei renommierten Häusern innerhalb von zwei Tagen zur Premiere kommen? Das kann kein Zufall sein. Am 24. September kommt das Stück am Schauspiel Stuttgart auf die Bühne (hier mehr Infos und Karten), am 25. September am Schauspiel Frankfurt (hier mehr Infos und Karten). Die Aussage bleibt beiderorts dieselbe: Kapitalismus und Geldgier killen die Demokratie und die Freiheit. Was für die Wirtschaft gut ist, ist keinesfalls gut für alle. Es kann sogar tödlich sein …

„Ein Volksfeind“: Worum geht es?

Im Kurbad einer Kleinstadt findet der Badearzt Doktor Thomas Stockmann heraus, dass Heil- und sogar Trinkwasser verseucht sind. Bringt er den Umweltskandal ans Licht, ruiniert er die Stadt wirtschaftlich, denn der kleine Küstenort, die Aktionäre der Badeanstalt, die Hausbesitzer und die Kurverwaltung und nicht zuletzt der Bürgermeister, der auch noch Stockmanns Bruder ist, hoffen inständig auf wirtschaftlichen Aufschwung infolge des neuen Kurbades. Die Stadt ist hoch verschuldet; fielen die Einnahmen weg, wäre die einzige Einnahmequelle versiegt, Menschen verlören ihre Arbeitsplätze, Stockmanns Bruder müsste um seine Wiederwahl fürchten. Das Gift kommt, da meint es das Schicksal nicht gut mit Stockmann, auch noch aus der Gerberei seines Schwiegervaters!

Vertuscht Stockmann die Sache aber, sterben Menschen. Für den Arzt stehen Recht, Wahrheit und die Gesundheit aller jedoch an oberster Stelle, sie müssen obsiegen über Macht- und Wirtschaftsinteressen. Stockmann ruft eine Revolution aus, um die Leute aufzurütteln angesichts der Ungeheuerlichkeit – und wird dafür von Bürgerschaft, Presse und Politik zum Volksfeind erklärt.

Schauspiel Stuttgart: Ein Volksfeind
Matthias Leja als Dr. Stockmann am Schauspiel Stuttgart Foto: Toni Suter

Ähnlichkeiten mit zum Beispiel dem Wirtschaft- und Umweltminister Robert Habeck, der auf Bürgergesprächen, wo er offen unbequeme Wahrheiten ausspricht infolge des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine, von Zuhörern als „Kriegstreiber“ beleidigt wird, sind rein zufällig …

Am Schauspiel Stuttgart führt Burkhard C. Kosminski Regie, in Frankfurt sitzt Lily Sykes auf dem Regiestuhl. Weitere Aufführen nach den Premieren sind in Stuttgart am 4., 9., 10, und 30. Oktober sowie am 12. und 27. November und am 7., 14. und 17. Dezember. In Frankfurt wird Ein Volksfeind erneut gezeigt am 2., 5., 9., 13. und 15. Oktober.

Beitrag teilen:

Mehr Kulturhighlights imkulturnews.letter

Jetzt kostenlos abonnieren