„Electric Child“: Die KI kommt aus dem Wasser

Das Sci-Fi-Drama „Electric Child“ von Regisseur Simon Jaquemet weiß mit einer bekannten Schauspielerin zu glänzen: Sandra Guldberg Kampp kennt man von dem Sci-Fi-Epos „Foundation“ bei AppleTV+.
Das Sci-Fi-Drama „Electric Child“ läuft in den Kinos – Simon Jaquemet hat den Film gedreht. Hier finden Sie die Rezension und hier das Interview, das kulturnews mit dem Regisseur führte.
Regisseur Simon Jaquemet war früher selber Computernerd am Atari, längst aber ist der Regisseur dieser Szene entwachsen. Gleichwohl verfolgt Jaquemet die rasante Entwicklung der KI und verarbeitet sie für sich. Die Erkenntnisse und seine doppelte Vaterschaft – Simon Jaquemet hat zwei Söhne im Vorschulalter – sind in seinen neuen Film „Electric Child“thematisch bestimmend. Sonny (Elliott Crosset) und Akiko (Rila Fukushima ) werden per Wassergeburt Eltern. Regisseur Jaquemet verwendet hier mit Unterwasserbildern und später in der Wohnung der jungen Familie die gleiche subjektive Kameraästhetik wie im zweiten Strang des Films: Dort wird im Universums der KI eine Insel zur Heimat eines KI-Jungen, denn: Sonny ist Cumputerwissenschaftler und mit seinem Team in der Kreation eines KI-Bewusstseins ganz weit vorn. Wird das System hochgefahren, erwacht der Junge, im Meer treibend und schwimmt zur Insel, wo sich sein Bewusstsein immer mehr entwickelt. Mal stürzt er sich sofort von der nächsten Klippe, mal schieß er mit den Waffen, die man für ihn deponierte, Tiere, mal erforscht er einfach die Insel. Gespielt wird der KI-Junge ganz androgy von der Schauspielerin Sandra Guldberg Kampp, die auch in der Serie „Foundation“ mitspielt. Als Sonnys Baby unheilbar erkrankt, hat der Programmierer einen Plan, der ihn in mehrfacher Weise gegen die Gesetze verstoßen lässt. „Electric Child“ ist – obwohl er von KI handelt – ein äußerst sinnlicher Film, halb Drama, halb Thriller, mit der Kamera immer ganz nah an den Menschen und voller Dynamik selbst in ruhigen Momenten.