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Elke Erb wird mit dem Georg-Büchner-Preis 2020 ausgezeichnet

Elke Erb erhält den Georg-Büchner-Preis 2020

Die mit 50 000 Euro dotierte, wichtigste literarische Auszeichnung in Deutschland wird der 82-jährigen Lyrikerin im Oktober verliehen.

Im Jahr 2018 wurde Elke Erb mit dem Mörikepreis der Stadt Fellbach ausgezeichnet – was oft auch einen Hinweis auf den Büchnerpreis gibt. Schon drei der bisherigen Mörike-Preisträger*innen wurden kurz danach mit dem Büchnerpreis geehrt.

Elke Erb wurde 1938 in der Eifel geboren und ist in der DDR aufgewachsen. Sie veröffentlichte zahlreiche Gedichtbände, etwa „Gutachten, Poesie und Prosa“ (1975) und „Der Faden der Geduld“ (1978). In den 80er-Jahren unterstützte sie die unabhängige Friedensbewegung, was zur Überwachung Elke Erb durch die Stasi geführt hat. Zuletzt erschienen von ihr „Sonnenklar“ (2015), „Gedichte und Kommentare“ (2016) sowie „Gedichtverdacht“ (2019).

Die Jury begründet ihre Entscheidung wie folgt: „Mit Elke Erb ehrt die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung ein unverwechselbares und eigenständiges schriftstellerisches Lebenswerk, dessen Anfänge 1975 in der DDR lagen und das sich nach deren Ende unbeirrt bis in die Gegenwart fortsetzt. Elke Erbs poetischer Sachverstand, der sich auch in ihrer reichen übersetzerischen Arbeit zeigt, beeinflusste mehrere Generationen von Dichterinnen und Dichtern in Ost und West. Ihre Gedichte zeichnen sich durch eine prozessuale und erforschende Schreibweise aus, in deren Verlauf die Sprache zugleich Gegenstand und Mittel der Untersuchung ist. Elke Erb gelingt es wie keiner anderen, die Freiheit und Wendigkeit der Gedanken in der Sprache zu verwirklichen, indem sie sie herausfordert, auslockert, präzisiert, ja korrigiert. Für die unverdrossene Aufklärerin ist Poesie eine politische und höchstlebendige Erkenntnisform.“

Übergeben wird der mit 50 000 Euro dotierte Preis am 31. Oktober während der Herbsttagung der Deutschen Akademie in Darmstadt. Zu den Preisträgern gehören Max Frisch (1958), Günter Grass (1965) und Heinrich Böll (1967) sowie zuletzt Jürgen Becker (2014), Rainald Goetz (2015), Marcel Beyer (2016), Jan Wagner (2017) und im vergangenen Jahr der Schweizer Lukas Bärfuss.

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