Zum Inhalt springen

Emil Brandqvist über „Layers of Life“: Meer oder weniger

EBT Foto_Album 6_DoppelLP_by Steven Haberland
Das Emil Brandqvist Trio: Emil Brandqvist, Tuomas Turunen, Max Thornberg (Foto: Steven Haberland)

Auch auf dem sechsten Album entkommt das Emil Brandqvist Trio der Natur nicht.

Emil, euer neues Album heißt „Layers of Life“. Was für Schichten meinst du damit?

Emil Brandqvist: Nun, es gibt tiefe Schichten wie Familie oder Liebe, aber auch Schichten darüber, zum Beispiel die Sonne, die heute scheint. Du kannst entscheiden, über welche von ihnen du nachdenken willst, welche du fühlen willst. Außerdem hatte ich bei diesem Album das Gefühl, dass auch die Musik aus verschiedenen Schichten besteht.

In der Vergangenheit stand oft die Natur im Zentrum eurer Alben, auch in den Titeln. Hast du dich von diesem Thema ein Stück entfernt?

Brandqvist: Die Natur, die Sehnsucht nach dem Meer oder dem Wald, ist für mich immer eine Inspirationsquelle. Sie ist auch dieses Mal vorhanden, nur vielleicht nicht so deutlich. Aber die Nähe zu ihr wird immer Teil von mir bleiben.

Muss man sich das so vorstellen: Du siehst ein Meer oder einen Wald, und zugleich hörst du eine Melodie?

Brandqvist: Eigentlich inspiriert mich vor allem das Schreiben selbst. Ich setze mich zum Arbeiten hin und suche nach Klängen, die mir gefallen. Nachdem ich eine Idee gefunden habe, wächst sie und wird größer, bis ich den Rest des Trios dazu hole. Wenn das Stück fertig ist, höre ich es mir noch einmal ganz neu an. Oft erkenne ich erst dann, was ich darin sehe, was mich dazu inspiriert hat. Die Reihenfolge kann also auch umgekehrt sein: Die Musik selbst ist die Inspiration, die Bilder kommen später.

Das ist euer mittlerweile sechstes Album als Trio. Da kommt man sich ziemlich nah, oder?

Brandqvist: Mit Tuomas A. Turunen, unserem Pianisten, habe ich gemeinsam in Göteborg studiert. Wir sind uns ungefähr 2005 zum ersten Mal begegnet. Max Thornberg ist auch schon seit „Breathe out“ dabei. Wir haben uns natürlich musikalisch weiterentwickelt, aber auch in unserer Freundschaft. Es ist wichtig, mit netten, freundlichen Menschen zu arbeiten. Das gilt insbesondere, wenn du mit jemandem lange Zeit unterwegs bist, weit weg von der Familie. Wir kennen uns inzwischen sehr gut – nicht nur, was das Spielen angeht.

Zum ersten Mal findet sich auf dem Album auch eine gemeinsame Komposition von Turunen und dir. Wie ist es dazu gekommen?

Brandqvist: Ich habe Tuomas und Max zuvor immer gefragt, ob sie ein Stück oder zwei beisteuern wollten, und Tuomas hat auch ein paar für frühere Alben geschrieben. Aber hier haben wir zum ersten Mal etwas gemeinsam geschrieben. Ich habe ihnen die neue Musik geschickt, und beim Soundcheck sagte Tuomas: Ich könnte doch im Intro diesen Akkord spielen. Ich meinte: Wow, das ist großartig, arbeite weiter daran!

 

Beitrag teilen: