Emil Brandqvist Trio: Entering the Woods.
Der schwedische Schlagzeuger Emil Brandqvist legt mit seinem Trio eine der aufregendsten Platten des noch jungen Jazzjahres vor.
Dass ausgerechnet der Schlagzeuger für den Großteil der Kompositionen verantwortlich ist, ist selbst für ein Jazztrio ungewöhnlich. Vor allem dann, wenn die Stücke in ihrer melodiösen Ausgestaltung so vielschichtig und eingängig sind wie bei dem Emil Brandqvist Trio. Die Kompositionen der skandinavischen Band fußen vor allem auf den Melodien, entfalten sich ausgehend von den thematischen Ideen und spinnen die motivischen Gedanken fort.
„Tatsächlich denke ich an das Schlagzeug immer als letztes, weil für mich nicht die Rhythmen, sondern die Melodien im Fokus stehen“, erzählt der Schlagzeuger und Komponist Emil Brandqvist. Erst wenn die Melodien und Harmonien der Stücke stehen und er mit seinen Kollegen Tuomas Turunen am Piano und Max Thornberg am Bass den Proberaum betritt, beginnt Brandqvist an seinen Schlagzeugparts zu arbeiten. Die rhythmische Komplexität, die die Stücke des in Göteburg lebenden Schweden dennoch in sich tragen ist dabei nie Selbstzweck, sondern unterstützt die thematische Entwicklung. Es ist jedoch nicht nur die rhythmische Vielschichtigkeit, die die Versiertheit des Schweden zum Ausdruck bringt, sondern besonders der Einsatz des Schlagzeuges als gleichberechtigtes Instrument, das die Farbpalette der Kompositionen grundliegend erweitert.
Das neuen Album „Entering the Woods“, das heute (28. 2.) erscheint, ist eine Reflektion über die Natur und die Wälder der schwedischen Westküste: ihre eigentümliche Stille, die, wenn man genau hinhört, nie wirklich still ist, und ihre in sich ruhende Harmonie. Es ist besonders die Unvorhersehbarkeit sowie der Detailreichtum, mit der Brandqvist dieser Thematik Rechnung trägt. Eine der aufregendsten Platten des noch jungen Jazz-Jahres! sg