Emma Ruth Rundle: On dark Horses
Emma Ruth Rundle hatte erneut mit Schreibblockaden zu kämpfen – dennoch ist „On dark Horses ihr bisher stärkstes Album geworden.
„Ich hoffe, irgendwann ist das Schreiben eines Songs nicht mehr an Selbstzerfleischung gekoppelt“, sagt Emma Ruth Rundle und spielt damit insbesondere auf ihr schmerzvolles und zorniges Album „Marked for Death“ aus dem Jahr 2016 an. Doch zunächst war die neue Platte „On dark Horses“ eine ganz andere Herausforderung: Erstmals spielt die 34-jährige US-Musikerin nicht alle Gitarren selbst. „Mein Ego hat sich ziemlich gesträubt, da einen Typen ranzulassen“, sagt sie, und außer Evan Patterson von der Band Jaye Jayle, der inzwischen auch ihr Ehemann ist, hätte sie wohl niemanden an ihrer Seite geduldet. Vom Schreibprozess war natürlich auch Patterson ausgeschlossen, und so musste Rundle wieder ganz allein mit den Schreibblockaden klarkommen. „Ich stehe morgens auf, nehme meine Gitarre – und dann fühle ich mich, als würde ich vor einer grauen Wand sitzen. Das ging mehrere Wochen so, bis ich plötzlich in einem Rutsch einen ganzen Song hatte.“ Dass es sich dabei ausgerechnet um das zumindest textlich sehr versöhnliche Stück „You don’t have to cry“ handelte, sollte ihr Hoffnung geben.