„Erdling“ von Emma Braslavsky
In „Erdling“ von Emma Braslavsky geht es um einen Entführungsfall: Aliens sollen Sahra Wagenknecht auf den Mond verschleppt haben.
Mit „Erdling“ wischt Emma Braslavsky alle Genres fort und beamt uns in den anspruchsvollsten Nonsens seit langem.
„Erdling“ von Emma Braslavsky ist unser Krimitipp der Woche.
Vermutlich gibt es einige Menschen, die Sahra Wagenknecht auf den Mond schießen wollen. Aber auch Aliens, die sie dorthin entführen? Da steht ihr verzweifelter Oskar im Büro von Emma Erdling und bittet, Sahra aus der Gewalt von Außerirdischen zu befreien. Echt jetzt? Eigentlich wollte die Pseudo-Detektivin nie wirklich Fälle lösen, sondern sich nur auf Social-Media wichtig tun. Aber da eh nichts real ist, wenn man meist virtuell unterwegs ist, kann man es ja probieren. Doch erstmal ins neue Antiquariat: Prompt landet sie dort im München der 1920er, als sie sich in dem Gebäude verirrt. Wo ein Wille ist, ist auch ein Wurmloch.
Und das ist nur der Anfang einiger Raumkrümmungen, die Emma zusammen mit ihrer dubiosen Bekanntschaft Angelika quer durch die deutsche Geschichte und galaktische Welten wirbeln. Da parkt der Mietwagen schonmal in der Zukunft oder ist Keplers Mond nur eine Tür von der Berliner Philharmonie entfernt. Wo sind wir da nur reingeraten? Keineswegs in einem schnöden Krimi. Emma Braslavsky wischt alle Genres fort und beamt uns in den anspruchsvollsten Nonsens seit langem. Sahra taucht auch wieder auf – aber wird sie rechtzeitig zur Parteigründung wieder Bodenhaftung bekommen?
Mit „Erdling“ hat es Emma Braslavsky auf unsere Liste der besten Krimis im Januar 2024 geschafft.