„Euphorie“: Teenagerdrama ohne Taubus bei RTL+

Die israelische Serie „Euphoria“ hat einige Ableger. Nach der US-Adaption von Sam Levinson mit Zendaya in der Hauptrolle startet die deutsche Adaption „Euphorie“ bei RTL+. In der Hauptrolle spielt Derya Akyol.
Die Idee hatte vor weit mehr als einem Jahrzehnt der israelische Schriftsteller Ron Leshem („Als wir schön waren“). Sein Drehbuch wurde damals von der Regisseurin Dafna Levin in Isreal verfilmt. Nur wenige Jahre später setzte Sam Levinson die USA-Adaption „Euphoria“ um. Jetzt gibt es mit „Euphorie“ erstmals eine deutsche Adaption der Geschichte einer Teenagerin, deren Leben von Drogen, Sex und psychischen Störungen geprägt ist. „Euphorie“ kann ab sofort bei RTL+ gestreamt werden.
Okay, mit der US-Adaption der isralischen Serie „Euphoria“ kann „Euphorie“ – was Stars anbetrifft – nicht mithalten. Und Sängerin und Schauspielerin Zendaya („Dune“, „Challengers – Rivalen“) hatte auch vor „Euphoria“ durchaus schon eine Filmkarriere hinter sich, im Gegensatz zu Derya Akyol, die bisher vor allem als Synchronsprecherin eher im Hintergrund arbeitete und jetzt die Figur der drogenabhängigen, von Sex besessenen und mit Angststörungen belasteten Mila spielt. Doch wie sie das tut, ist hervorragend. Sie und ihre Freundin Ali (Sira Anna-Faal, „Pauline“, „Brick“), die Mila in der Psychiatrie kennenlernt, wo sie über Monate wegen ihrer Angststörung behandelt wird, sowie ihr Dealer Jannis (Eren M. Güvercin) verbindet eine Klammer der Freundschaft, während die anderen Teenager eher die Satelliten der Handlung darstellen. Anders als in der US-Adaption (Sky Wow, Amazon Prime, Apple TV, MagentaTV) steht in „Euphorie“ nach Sichtung der ersten von acht Folgen – obwohl Mila Opfer von Cyber-Grooming wird – aber weniger expliziter Sex im Zentrum der Handlung als vielmehr Milas psychische Probleme, die bei ihrer Mutter aufwächst, nachdem diese sich nach einer Krebsoperation von ihrem Mann getrennt hat. Wie sehr sich die Schwerpunkte der Serie noch ändern, kann natürlich nicht gesagt werden, ist diese Einschätzung doch eine Momentaufnahme.