Everything Is Recorded: Everything is recorded
Bei Everything Is Recorded haben viele Künstler mitgewirkt – und einem von ihnen sind wir alle erlegen.
Jede Woche stellen wir hier eine spannende Neuerscheinung zur Debatte. Es diskutieren Carsten Schrader, Verena Reygers und Mitja Steffens von der kulturnews. Und als Gast: Jan Paersch, der uns als freier Musikjournalist nicht nur Monat für Monat mit spannenden Interviews und klugen Rezensionen erfreut, sondern auch im Chat eine gute Figur macht – auch wenn seine erste selbstgekaufte Kassette von Roxette war.
Jan: Ob das nun der vor zwei Jahrzehnten verstorbene Curtis Mayfield oder der 29 Jahre alte Sänger Sampha auf „Close but not quite” ist, ist kaum auszumachen. Alle anderen Gast-Features (warum Kamasi Washington anheuern, wenn er nur laue Minisoli spielen darf?) sind nice to have, aber kaum zwingend. Unausgegorenes Mixtape.
Carsten: Schon extrem spannend, was da beim Projekt von Produzent und XL-Recordings-Chef Richard Russell alles passiert: Bedroom-DJ-Techniken treffen auf Liveinstrumentierung, Newcomer wie der Rapper Wiki und Obongjayar begegnen Peter Gabriel und Warren Ellis. In mein Herz haben es aber auch nur die Sampha-Momente geschafft.
Verena: Also dass Peter Gabriel auf dieser Platte mitmischen darf … Dafür wird sofort klar, dass Russell 2010 Gil Scott-Heron zum Comeback produziert hat – „Everything is recorded“ atmet den nachlässig entstaubten Soul der 70er, der auch für die Feature-Künstler prägend gewesen sein dürfte. Naja, bis auf Gabriel vielleicht. Gute Platte!
Mitja: Finde ich auch, obwohl ich am Ende nicht so genau wusste, wofür sie eigentlich steht, spielen doch so viele Einflüsse aus dem XL-Recordings-Universum mit. Macht aber nix, sehen wir sie doch einfach als Compilation vieler Lieblinge.