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Exploded View: Obey

Das zweite Album von Exploded View spaltet die Chatrunde: Dem einen ist „Obey“ zu schräg und zu drüber, ein anderer kürt das Werk zur Schönheit der Chatrunde.

Jede Woche stellen wir hier eine spannende Neuerscheinung zur Debatte. Es diskutieren Verena Reygers, Carsten Schrader und Mitja Steffens von der kulturnews. Und als Gast: Stefan Honig, der mit seiner Band Honig gerade das ganz fantastische Album „The last ting the World needs“ veröffentlicht hat.

Stefan: So langsam krieg ich hier ein echt schlechtes Gewissen. Sacred Bones ist definitiv ein sehr spannendes Label, das schon oft meinen Geschmack getroffen hat. Ich mag auch Bands wie Mount Eerie oder Carissa’s Wierd, die ja auch mit gewissen Disharmonien arbeiten, aber das hier ist mir dann doch zu viel Kunst und zu wenig Musik.

Verena: Och, die Vorgängerplatte war noch viel mehr arty. Auf „Obey“ zeigt das Trio um die auch als Solomusikerin erfolgreiche Anika Henderson weniger explosive Wucht als noch auf dem Debüt. Ich mag ihn trotzdem, diesen Mix aus Industrial und Folk, auch wenn er beim Titelsong knapp an der Nervgrenze vorbeischreddert.

Carsten: Für mich ganz klar die Schönheit dieser Chatrunde: Mit Stücken wie „Sleepers“ und „Raven Raven“ klingen Exploded View eingängig wie nie zuvor, insgesamt brechen sie die Songstrukturen aber mehr und mehr auf, und Annika Hendersons halluzinogener Gesang erinnert mich an meine schönsten Sonic-Youth-Momente vor vielen, vielen Jahren. Gehst du da mit Mitja? Immerhin ist zu den kalten Technosynths von „Dark Stains“ ja auch ein Tänzchen drin.

Mitja: Uff, Schönheit? Leider nicht, Carsten. Die eine Hälfte ist mir viel zu drüber, die andere zu schläfrig. Halluzinogene und Esoterik sind in diesem Fall leider nicht meins, sorry!

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