„Faithless“ bei Arte: Liebe und Verrat

Die französisch-schwedische Serie „Faithless“ zeigt nach Ingmar Bergman eine Dreiecksgeschichte zwischen einer Frau und zwei Männern, die über Jahrzehnte geht.
Die Serie „Faithless“ des Regisseurs Tomas Alfredson („Dame, König, Ass, Spion“) ist ein Remake des Films „Die Treulosen“ aus dem Jahr 2000. Damals hat Liv Ullmann ein Drehbuch ihres Mannes Ingmar Bergman verfilmt. „Faithless“ kann bei Arte geschaut und in der Arte-Mediathek gestreamt werden.
Als der frisch geschiedene David Howard (Gustav Lindh, „The Northman“, „King’s Land“) 1979 von London nach Stockholm fliegt, um dort bei einer Produktionsfirma sein Drehbuch für einen Film einzureichen, trifft er auch seinen Jugendfreund Markus (August Wittgenstein, „Höllgrund“, „Barcelona for Beginners“) wieder und dessen Familie wieder. Während Markus’ Tochter Isabelle („Poppy Klintenberg Hardy“) in ihrer kindlichen Weise in David verliebt ist und dies auch immer wieder auf ganz unschuldig zum Ausdruck bringt, entspinnt sich zwischen David und Markus’ Frau Marianne (Frida Gustavsson, „Vikings – Valhalla“) eine erotische Spannung, die sich immer mehr aufbaut, aber nie zu Sex zwischen beiden führt, obwohl anfangs die Initiativa dafür von David ausgeht und später dann von Marianne. Dass dieses Verhältnis zischen den beiden später dennoch zu einem schweren Zerwürfnis zwischen allen führte, erfährt man auf einer zweiten Zeitebene, die aber der zweiten Folge etabliert wird, wo David (jetzt: Jesper Christensen („Ich und Kaminski“) wieder nach Stockholm kommt und erfährt, dass Marianne (jetzt: Lena Endre) wegen eines Suizidversuchs in die Psychiatrie eingewiesen wurde. Sie konnte gerade noch von ihrer Tochter Isabelle (jetzt Malin Crépin, „Wenn die Stille einkehrt“) gerettet werdeb, Während sich auf dieser Zeitebene eine Wiederannäherung zwischen David un Marianne nicht sonderlich erfolgreich verläuft, erfährt man in den 1979er Rückblenden zukzessive mehr und mehr von den Hintergründen, die in der Gegenwart zu dem machte, was sie für alle Beteiligten ist. Nach vier gesichteten der insgesamt sechs Folgen kann noch nicht ansatzweise gesagt werden, wie die Serie ausgehen wird, die doch sehr vom Inhalt des Films aus dem Jahr 2000 abweicht. Ästhetisch ist „Faithless“ hervorragend und auf allen Ebenen – Kamera, Schnitt, Sound, Schauspiel – absolut gelungen und ein sensibles Porträt aller Charaktere und ihrer schuldhaften Verstrickungen.