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Hunde in der Höhle: Fat Dog über neues Album „WOOF.“

Fat Dog
Fat Dog im Interview zu „WOOF.“. (Foto: Pooneh Ghana)

Mit einer Mischung aus Punk und EDM mischen Fat Dog ihre britische Heimat auf. Haben sie dabei Hintergedanken?

Chris, Joe, ihr habt einmal eure Musik als „das Gegenteil von Denkmusik“ bezeichnet.

Chris Hughes: Und ich bereue es total, das gesagt zu haben! Alle fragen danach, und es klingt, als wären wir Höhlenmenschen oder so, was nicht stimmt. Ich habe einfach gemeint, dass es Musik ist, die man im Körper spürt und die einen zum Tanzen bringt. Und das habe ich auf sehr dumme Art ausgedrückt. (lacht)

Euer Sound ist zwar sehr tanzbar, kommt mir aber auch zu komplex vor, um komplett intuitiv zu sein.

Hughes: Joe hat das mal gut ausgedrückt: Du machst die Musik, die du hören willst. Alle deine Einflüsse vermischen sich darin. Joe mag Filmmusik, Tanzmusik, alles Mögliche, das da zusammen kommt. Normalerweise baut er eine Art Beatskelett, mit dem er in den Proberaum kommt, und wir alle kommen dann mit unseren Instrumenten dazu. Auf eine Art hat es etwas von einem Orchester.

Stichwort Film: Trotz der Punkeinflüsse haben viele Songs etwas Theatralisches. Wie ist für euch die Balance zwischen Ernst und Ironie?

Hughes: Ich glaube, bei der Ironie geht es vor allem darum, dass es auch für uns spannend und abwechslungsreich bleibt. Gleichzeitig soll das natürlich nicht die Musik überstrahlen. Es ist gut, Spaß auf der Bühne zu haben, aber es ist schon vorgekommen, dass die Musik in den Hintergrund geraten ist, und das sind immer die schlechtesten Gigs. Zum Glück sprechen die Songs für sich selbst. Es wäre bescheuert, wenn wir dasselbe machen würden, aber die Songs scheiße wären.

Kommen zu euren Shows eher Raver, Punks oder Kunststudent:innen?

Hughes: Eine Mischung, vor allem, seit wir im Radio zu hören sind. Früher waren unsere Fans jünger, jetzt kommen auch Typen, die in den 90ern auf Raves gegangen sind. 
Das Album macht eine Menge Spaß, aber nicht nur die Texte haben oft einen düsteren Unterton …

Joe Love: Man schreibt einfach über das, was man kennt. (lacht) Es kann ja nicht immer um Kaugummi und Colaflaschen gehen.

Hughes: Fairerweise muss man sagen, dass viele Lyrics auch sehr motivierend sind: Es ist eine dunkle Welt da draußen, aber du kannst es schaffen. „Don’t hang your bald head in shame“ ist so eine Zeile.

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