Flasher: Constant Image
Der eine vergleicht „Constant Image“ von Flasher mit Sonic Youth, der andere mit dem Soundtrack zu „American Pie“
Jede Woche stellen wir hier eine spannende Neuerscheinung zur Debatte. Es diskutieren Mitja Steffens, Siegfried Bendix ud Carsten Schrader von der kulturnews. Und als Gast: Herr D. K. alias Henning von Hertel, der uns mit seiner Debütsingle „Zwischen uns“ verzaubert und seine von Kristian Kühl produzierte Debüt-EP für September angekündigt hat.
Herr D.K.: Bei dem Namen hätte ich Screamo Pop-Punk erwartet. Dem ist zum Glück nicht so. Klingt wie experimentierfreudige The Jam mit Shoegaze, was mich ein wenig verwirrt. Interessant, ist mir aber etwas zu hektisch.
Siegfried: Diese Mischung aus Noiserock und angewavetem Punk zielt nicht gerade auf meine momentanen musikalischen Schlüsselreize, aber ich mag es, wie der zunächst unscheinbare Gitarrenschrubber „Sun come and golden“ raffinierte Schichten und Rhythmusmuster offenbart, ich mag die Stimmwechsel in „Punching up“, und das in vielschichtige Texte gegossene politische Bewusstsein der Band sowieso. Leider finde ich nicht alle Songs zwingend.
Mitja: Finde die ganze Platte nicht so zwingend. Plätschert im 90er-Indierockradio schon ganz gut durch, ist aber kein Aufreger. Hätte allerdings jedem American-Pie-Soundtrack gut gestanden – und die hab’ ich früher echt abgefeiert!
Carsten: Mit ihren Querverbindungen zu Priests und der Queerszene in Washington wäre dieser Soundtrack wohl das Schlimmste, was man Flasher antun könnte. Für mich liegt dieses Debüt in den Monatscharts nur ganz knapp hinter Let’s Eat Grandma, und ich hänge mich mal ganz weit aus dem Fenster, indem ich es fast auf eine Stufe mit „Goo“ von Sonic Youth stelle. Jawohl, ich bin entzückt!