„Frisch“ im Kino: Drogen, Schulden, Knast

Der düstere Thriller „Frisch“ handelt von zwei Brüdern, die ungleicher nicht sein könnten und unaufhaltsam auf ein zerstörerisches Ende zusteuern.
Regisseur Damian John Harper („Woodwalkers“, „9 Tage wach“) schont uns in seinem neuen Thriller „Frisch“ nicht. Unerbittlich führt er uns die Spirale hinab bis zum brutalen Showdown zwischen zwei Brüdern, die eine toxische Gemeinschaft bilden.
Der eine wankelmütig, schwach und beeinflussbar: Kai ( Louis Hofmann, „Der Passfälscher“, „Deutschstunde“); der andere ständig am Anschlag und kurz vom Explodieren: Mirko (Frank Pätzold, „Ich und die Anderen“, „Werk ohne Autor“). Gemeinsam bilden die ungleichen Brüder in Damian John Harpers Mischung aus düsterem Drama und schmerzendem Thriller eine Mischung, die irgendwann ins Toxische kippen muss, und darauf läuft der Film zwischen blutigen Momenten im Schlachthof, proletarische Besäufnissen in der Kneipe und Drogendeals mit Aussicht auf Gefängnis auch zu. Als Mirko vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen wird und Kai die 10 000 Euro nicht mehr zurückzahlen kann, die er für seinen Bruder verstecken sollte, kommt es zu einem Showdown der brutalen Extraklasse, inszeniert in düstersten Bildern. Kais und Mirkos Onkel Andy (Sascha Geršak, „Achtsam morden“, „Finsteres Herz“), der die beiden an Vaterstelle aufgezogen hat, kann sich noch so den Mund fusselig reden: Irgendwann verliert er den Respekt von Mirko und wird sogar mal von diesem angegriffen. Konsequenterweise nimmt ihn Regisseur Harper in der Folge einfach raus aus der Handlung, und das Unheil kann ungehindert seinen Lauf nehmen. „Frisch“ ist die Verfilmung von Mark McNays Debütroman „Fresh“.