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„Fuck Heartbreak, I’m over it“ von This Time For Real: Es wird ernst

Ziemlich genau auf den Tag genau vor einem Jahr haben die Pop-Punker von This Time For Real ihre erste Single „Hanging on“ auf die Welt losgelassen. Die Hamburger:innen sind drangeblieben und legen nun ihre Debüt-EP „Fuck Heartbreak, I’m over it“ nach.
Dieses Mal, ja dieses Mal wirklich: Nach langen Jahren des gemeinsamen zum Schulegehen und gemeinsam Musikmachens, nach verschiedenen Bandkonstellationen, nach Hinzunahme der Frontsängerin Fee van Deelen, nach der ersten Single im März 2024 haben This Time For Real Ernst gemacht und stellen sich endgültig und mit einem lauten Knall der Szene vor.
Aber von vorn: This Time For Real sind ein Quartett aus dem Hamburger Umland, von denen Dreiviertel seit Schulzeiten gemeinsam Musik machen. Die Idole hießen schon damals Blink-182, All Time Low oder Paramore und dieser Einschlag ist nicht gewichen, als die ersten eigenen Songs entstanden. Mit der Ergänzung um Sängerin van Deelen ist die Band komplettiert worden, fortan ging es schnellen Schrittes auf die ersten offiziellen Veröffentlichungen zu.
Pop-Punk in 2025
Und die sprechen eine ganz eindeutige Sprache: Pop-Punk dringt aus jeder Pore der Songs von This Time For Real. Eingängig-fröhlich bleiben die treibenden Melodien und Riffs im Ohr kleben, während die Lyrics eine ganz andere Sprache sprechen. In der klassischen Pop-Punk-Manier, die immer so ein wenig zwischen zwei Welten wandelt, bringt Fee van Deelen tief melancholisch eingefärbte Zeilen aufs Blatt, die Trauer, Wut und Angst zentralisieren, aber immer wieder auch daraus ausbrechen.
Auf der nun erschienenen Debüt-EP kommt diese Mixtur erstmals in Form eines längeren Projekts zum Tragen. Sechs Songs enthält „Fuck Heartbreak, I’m over it“ und bereits der Titel vereint alles an Momenten, die in den nächsten 20 Minuten auf die Hörenden einprasseln werden: Gebrochene Herzen, Auseinandersetzungen mit den inneren Dämonen, Kontrollverlust aber eben auch das Aufarbeiten davon, das Stück für Stück daraus zurückkämpfen und die schlussendliche Befreiung aus dem Dunklen.
Eine Trennung in sechs Akten
Lose hangelt sich die EP dabei an den verschiedenen Stufen dieses Stranges entlang. Vorsichtig zurückhaltend beginnt „Songs about you“ noch über die Person zu erzählen, die für den Herzschmerz verantwortlich ist, doch schon „Hanging on“ bringt deutlich mehr Unverständnis und Wut mit sich. Über „A Piece of my Heart“ und „Don’t you worry“ als Kernstücke der EP kehrt endgültig der unverkennbare Schmerz ein und dringt sowohl über die Stimme als auch über die Lyrics tief in die Gehörgänge ein. „Without you“ und „Waiting“ sind es dann, die erstmalig wieder auch das Loslassen und Freimachen ins Zentrum stellen und gar so etwas wie Hoffnung in den Raum stellen.
Es ist eine kurze und umso wütendere Abhandlung der Gefühle, die mit Trennungen und Neuanfängen einhergehen und von This Time For Real eindrücklich in Musik gegossen werden. Der Pop-Punk der 2000er ist zurück und das Hamburger Viergespann ist mittendrin.