Gesichter der Stadt: Videoausstellung eröffnet heute
Die Künstler Kurt Benning und Hermann Kleinknecht zeichnen mit ihrem Langzeitprojekt „Videoporträts“ einen Querschnitt durch die Münchner Gesellschaft.
Gesichter der Stadt könnten nicht vielfältiger aussehen – das zeigt ab heute die gleichnamige Ausstellung mit Videoporträts von Kurt Benning und Hermann Kleinknecht. Das Münchner Stadtmuseum widmet sich mit diesem Thema einmal mehr der Aufgeschlossenheit und Diversität der Münchner Bürger*innen.
Bennings und Kleinknechts Videoporträts machen in ihrer Ausstellung vor allem auf eines aufmerksam:
Dass es manche Menschen immer noch erstaunt, wenn jemand mehr als nur eine Seite hat und das auch zeigt, mag verwundern. Der Mensch hat schließlich viele Gesichter, und eine ganze Stadt besteht mithin aus unzähligen und vielfältigen Gesichtern, keines gleicht dem anderen: je größer die urbane Landschaft, desto diverser die Menschenmasse. Eine komplexe Ansammlung von Individuen. Wie soll man da ein Porträt schaffen, das diese Vielschichtigkeit an Gesichtern abbildet? Die Künstler Kurt Benning und Hermann Kleinknecht haben die Herausforderung gewagt und 1996 ihr Langzeitprojekt „Videoporträts“ gestartet. Darin fragen sie Münchner*innen aus allen sozialen Schichten, Berufen und Altersklassen, was sie beschäftigt.
Das Tolle an Videos ist ja das bewegliche Bild-Ton-Erlebnis: Wir beobachten, wie uns jemand anblickt, wie sich die Mimik verändert, wie Stimme und Tonfall klingen und sich die persönliche Ausstrahlung überträgt. Den lebendigen Videoeindruck ergänzt zudem noch die Porträtreihe „Bilder für Alle“ verschiedener Künstler*innen. Man kann sich also auf ein komplexes Porträt mit unzähligen Gesichtern gefasst machen – ein Multiporträt. Und man weiß: Die eine Gesellschaft gibt es nicht. Genauso wenig wie das eine Gesicht.
Die Ausstellung im Münchner Stadtmuseum läuft vom 20. Dezember bis zum 23. Februar 2020.