Zum Inhalt springen

„Giftige Saat: Die Kämpferinnen“ auf Arte und in der Mediathek

Chloé Forrest (Marilou Aussilloux) hat iren Vater durch den Agrarriesen Saskia verloren. Inzwischen kämpft sie in einer Protestgruppe für eine nachhaltigere und weniger korrupte Agarbranche.
Chloé Forrest (Marilou Aussilloux) hat iren Vater durch den Agrarriesen Saskia verloren. Inzwischen kämpft sie in einer Protestgruppe für eine nachhaltigere und weniger korrupte Agarbranche. (Foto: What’s Up Films)

In „Giftige Saat: Die Kämpferinnen“ blickt die Journalistin Claire Lansel tief in die Abgründe der Lebensmittelindustrie – ab sofort in der Arte-Mediathek.

Die Kritik an landwirtschaftlichen Betrieben und ihrer nicht tiergerechten Haltung und den undurchsichtigen Produktionsverhältnissen ist eine allseits bekannte. Doch was ist eigentlich mit den riesigen Lebensmittelkonzernen, die dieses System befeuern? Mit den sogenannten Kooperationen, die reihenweise kleine Betriebe schlucken, persönliche Abhängigkeiten schaffen und somit ganze Regionen paralysieren? Wer nicht mitmacht im großangelegten Lebensmittelgeschacher, kann seine Existenz als Landwirt:in direkt an den Nagel hängen. In der französischen Serie Giftige Saat: Die Kämpferinnen (ab sofort in der Arte-Mediathek) versucht die Investigativjournalistin Claire Lansel (Alix Poisson) dieses undurchsichtige Netzwerk hinter den kleinen landwirtschaftlichen Betrieben zu entwirren und gerät dabei schnell in einen Strudel aus dunklen Machenschaften und pikanten Geheimnissen, die sie bis ganz nach oben in die Politik führen.

„Giftige Saat: Die Kämpferinnen“: ab sofort in der Arte-Mediathek

Als bei einem Schulausflug zu einer landwirtschaftlichen Kooperative reihenweise Kinder in Ohnmacht fallen und im selben Ort die Kühe erkranken und kaum noch Milch geben, weckt das schnell die Aufmerksamkeit einer aktivistischen Protestorganisation um die junge Studentin Chloé Forrest (Marilou Aussilloux). Bei einer öffentlichen Ansprache des neuen Agrarministers Guillaume Delpierre (Laurent Stocker) kommt es zum Handgemenge und Chloé wird vorübergehend in Polizeigewahrsam genommen. Als Claire die Bilder im TV verfolgt, erkennt sie Chloé – beide haben eine gemeinsame Vergangenheit, bloß haben sich die Wege irgendwann getrennt: die eine Richtung Karriere, die andere Richtung Idealismus. Dennoch fängt Claire direkt mit den Recherchen an und stößt auf den Lebensmittelkonzern Vitalia, der allem Anschein nach vergiftetes Saatgut und Kuhfutter in Umlauf gebracht hat. Schnell wird ihr klar, dass sie an einer ganz großen Story dran ist …

Claire (Alix Poisson) stellt in einem Supermarkt Dosen mit Primalia-Babynahrung sicher. Eine gesamte Charge muss untersucht werden, da sie gesundheitsschädliche Stoffe enthalten könnte.
© What’s Up Films

Giftige Saat: Die Kämpferinnen ist das französische „House of Cards“ – bloß zwischen Kühen, Treckern und Gülle. Die Serie entwickelt sich zu einem spannenden Thriller, bei dem wir Claire bei ihren Recherchen begleiten und dabei ungeschönte Einblicke in politische Lobbyarbeit bekommen. Einzig das Tempo lässt etwas zu wünschen übrig. Mit 6 Folgen, die immer knapp über 50 Minuten lang sind, lässt sich die Serie etwas zu viel Zeit, und so fällt es schwer, den Thrill durchgehend aufrechtzuerhalten. Doch Freunde des gründlich erzählten Recherche-Thrillers kommen hier voll auf ihre Kosten!

Beitrag teilen: