GoGo Penguin: A humdrum Star
Stagnation auf höchstem Niveau: das neue Album der Indie-Jazzer von GoGo Penguin.
Jede Woche stellen wir hier eine spannende Neuerscheinung zur Debatte. Es diskutieren Mitja Steffens, Verena Reygers und Carsten Schrader von der kulturnews. Und als Gast: Jan Paersch, der uns als freier Musikjournalist nicht nur Monat für Monat mit spannenden Interviews und klugen Rezensionen erfreut, sondern auch im Chat eine gute Figur macht – auch wenn seine erste selbstgekaufte Kassette von Roxette war.
Jan: Ich liebe Pianotrios! Umso mehr, wenn sie nicht wie 08/15-Pianotrios klingen. Die Mancunians spielen elektronische Musik mit Jazz-Instrumenten – nix Neues anno 2018. Das Album klingt auch kaum anders als die Vorgänger. Lässt mich ein bisschen kalt, ist aber toll produziert und handwerklich untadelig.
Mitja: Im Chat haben wir schon ihre letzte Platte in den Himmel gelobt, und von mir aus können wir bei dieser hier so weitermachen. Die Penguins sind noch etwas wandelbarer und hektischer geworden, was als Innovation für ein weiteres großes Album reicht. Beim nächsten müssen sie sich dann aber langsam mal etwas Neues ausdenken.
Verena: Jazz befruchtet von Klassik und Breakbeats – ist das dann Postjazz? Könnte groß klingen, ist mir hier aber zu verkopft. Ich mag Grizzly Bear ja auch nicht. Dann lieber die frickelige Leichtigkeit der Grandbrothers.
Carsten: Ich muss ja gestehen, dass GoGo Penguin mich mit ihrem letzten Album erst an Jazz herangeführt haben. So gut ich auch diese Platte finde, kann es jetzt aber weitergehen, und ich bin wie Mitja ungeduldig: Demnächst vielleicht in Richtung der Koyaanisqatsi-Vertonung? Oder warum die Parameter nicht radikal ändern und mit ganz viel Elektronik arbeiten?