Zum Inhalt springen

GoGo Penguin im Interview zu „Everything is going to be OK“

GoGo Penguin
GoGo Penguin ist seit kurzem mit neuem Schlagzeuger unterwegs. (Foto: Emily Dennison)

Pandemie, persönliche Schicksalsschläge und ein ausgestiegener Schlagzeuger: Wie habe GoGo Penguin trotz alldem ein so verspieltes Album hinbekommen?

Nick, Chris, „Everything is going to be OK“ ist ja mal ein optimistischer Titel. Wisst ihr etwas, das ich nicht weiß?

Nick Blacka: Bei dem Titel geht es eher um Hoffnung. Wir wissen natürlich nicht, ob wirklich alles okay sein wird. In einem Artikel über John Steinbeck habe ich das Zitat gelesen, dass Hoffnung exklusiv dem Menschen vorbehalten ist – die Fähigkeit, selbst in den schwierigsten Zeiten noch zu hoffen. Wir haben in den letzten ein, zwei Jahren viel durchgemacht, kollektiv natürlich mit Covid, aber auch persönlich: Chris und ich haben beide Menschen verloren, bei mir ist etwa meine Mutter gestorben. Und Rob hat die Band verlassen. Aber genau dadurch sind wir auch stärker geworden.

Ein Gründungsmitglied zu verlieren, ist wahrscheinlich für jede Band eine Herausforderung.

Blacka: Es war für uns alle schwierig, auch für Rob, immerhin ist er von Anfang an dabeigewesen, noch vor mir. Wir haben gemeinsam so viele Erfahrungen gemacht und wirklich etwas aufgebaut. Aber Menschen verändern sich nun einmal, und Rob wollte etwas anderes machen. Ich glaube, wir sind länger zusammengeblieben, als gut war. Erst im Lockdown konnten wir innehalten und einsehen, dass es nicht mehr funktioniert hat. Es war keine einfache Entscheidung, aber die richtige.

Wie ist der neue Schlagzeuger Jon Scott an Bord gekommen?

Blacka: Mit Jon hatte ich nur ein paar Mal vor vielen Jahren gespielt. Aber jemand hat ihn vorgeschlagen, und ich fand die Idee gut, weil ich sein Spiel schon immer gemocht habe. Es war uns wichtiger, jemanden zu finden, der reinpasst und den wir mögen, als jemand, der genauso klingt wie Rob. Ich habe also eine Aufnahme von Jon an Chris geschickt, weil er Jon nie getroffen hatte … oder doch? Du hast aber nicht mit ihm gesprochen, richtig?

Chris Illingworth: Jon erinnert uns gern daran, dass wir uns zuerst auf einem Festival begegnet sind, ich aber in dem Moment so ausgesehen habe, als würde ich mit niemandem reden wollen. Ich saß direkt neben ihm, habe ihn aber nicht im engeren Sinne getroffen. (beide lachen)

Wie hat sich euer Sound durch diese Entwicklungen verändert?

Illingworth: Wir wollten ein paar Sachen ausprobieren, uns ein bisschen mehr trauen. Solange es sich gut angefühlt hat, war im Studio alles erlaubt. Auf dem neuen Album gibt es etwa einen Track, der sehr nach HipHop klingt. Nick und ich lieben HipHop seit vielen Jahren, vor allem aus der DJ-Shadow- bzw. Mo’-Wax-Richtung, aber bisher hatten wir uns kaum damit auseinandergesetzt. Außerdem haben wir direkter auf Elektronik gesetzt, statt diesen Sound mit akustischen Instrumenten zu simulieren. Insgesamt war Nick von Anfang an stärker involviert beim Komponieren, etwa beim Titeltrack.

Beitrag teilen: