Golden Globes: Helena Zengel und „Unorthodox“ nominiert
Die diesjährigen Nominierungen fallen auch aus deutscher Sicht erfreulich aus. Großer Gewinner ist jedoch schon jetzt der Streaminganbieter Netflix.
Mit etwas Verspätung wurden die Nominierungen für die diesjährigen Golden Globes bekannt gegeben. Aufgrund der Pandemie wurde das Event in diesem Jahr von Anfang Januar auf den 28. Februar verschoben.
Großer Gewinner der Preisverleihung ist schon jetzt Netflix. 42 Mal wurden die Eigenproduktionen des Streaminganbieteres nominiert. Ganz vorne mit dabei sind die Serie „The Crown“ und der Film „Mank“, die jeweils in sechs Kategorien für einen Preis vorgeschlagen wurden. Der Film „The Trial of the Chicago 7“ wurde in fünf Kategorien nominiert und die Serie „Ozark“ ist in vier Kategorien für einen Preis im Rennen.
Helena Zengel und „Unorthodox“ unter den Nominierten
Besonders erfreulich aus deutscher Sicht ist die Nominierung der jungen Schauspielerin Helena Zengel als beste Nebendarstellerin. Die gerade einmal zwölf Jahre alte Schauspielerin spielt in dem Film „Neues aus der Welt“ an der Seite von Tom Hanks. Der Film sollte ursprünglich im Kino laufen, aufgrund des anhaltenden Lockdowns wird der Film jedoch ab dem 10. Februar auf Netflix zu sehen sein. Schon zuvor hatte Zengel in der Hauptrolle des Films „Systemsprenger“ sowohl das Publikum als auch auch die Presse mit ihrer Performance begeistert. Als weitere Nominierte in der Kategorie „Beste Nebendarstellerin“ stehen ihr einige der ganz großen Namen Hollywoods gegenüber: Glenn Close, Olivia Colman, Jodie Foster und Amanda Seyfried dürfen ebenfalls auf einen Award hoffen.
Auch die deutsche Netflix-Produktion „Unorthodox“ wurde für zwei Golden Globes nominiert. Die Serie wurde als Kandidat für die „beste Miniserie“ vorgeschlagen, die israelische Schauspielerin Shira Haas kann sich über eine Nominierung in der Kategorie »Beste Schauspielerin in einer Miniserie« freuen.
Größere Diversität bei diesjährigen Golden Globes
Die diesjährigen Nominierungen stießen auch wegen der größeren Diversität der vorgeschlagenen Künstler*innen auf positive Resonanz. In der lange als Männerdomäne geltenden Kategorie „Beste Regie“ sind dieses Mal die Frauen in der Überzahl. Emerald Fennell („Promising Young Woman“), Regina King („One Night in Miami“) und Chloé Zhao („Nomadland“) stehen in der Kategorie ihren männlichen Kollegen Davind Fincher („Mank“) und Aaron Sorkin („The Trial of the Chicago 7“) gegenüber. Dass es sich bei King und Zhao zusätzlich um Women of Color handelt, wurde dabei ebenfalls positiv aufgefasst.
Dennoch wurde auch Kritik am Vorgehen der Jury laut. So verweist die Journalistin Dino-Ray Damos in dem Filmmagazin Deadline beispielsweise auf die fehlenden Nominierungen für Michaela Coles „I may destroy you“, Spike Lees „Da 5 Bloods“ oder Radha Blanks Performance in der Komödie „Mein 40-jähriges Ich“.
Eine Übersicht über alle Nominierungen gibt es auf der Website der Golden Globes.