Strom und Wellen: „Lee Waves“ von Grey Paris
Auf seiner neuen EP „Lee Waves“ hat das Berliner Jazztrio die organische mit der elektronischen Klangwelt synchronisiert – und ist dafür an entlegene Orte gezogen.
„Lee Waves“ von Grey Paris: Eine organisch-elektronische Synthese
Im Grenzland zwischen Jazz und Elektronik haben nicht wenige Trios ihre Zelte aufgeschlagen. Und Grey Paris machen gar kein Geheimnis daraus, dass Acts wie das Esbjörn Svensson Trio und GoGo Penguin ihnen als Inspiration gedient haben. Doch das Berliner Trio mit Yiorgos Parisis am Klavier, Arian Stechert an den Drums und Mark Beumer am Bass geht weiter als viele, wenn es um die Mischung aus organisch und elektronisch geht: Alle drei Mitglieder haben Teil an den Live-Effekten, die so zu einem vierten Instrument werden. Wenn auf der neuen EP „Lee Waves“ dann im Titeltrack plötzlich Breakbeats den Takt angeben, ist das also nur der nächste logische Schritt in der Synthese von zwei musikalischen Welten.
Gemeinsam mit dem Multiinstrumentalisten und Filmkomponisten Bastian Ernig hat sich das Trio an ungewöhnliche Orte begeben, umso unkonventionelle Resonanzräume zu schaffen, die mit knisternder Energie den vier vielversprechenden Kompositionen Leben einhauchen. So sind einigen Aufnahmen von Flügel, Bass und Schlagzeug etwa in einem alten Fabrikgebäude entstanden, das heute eine Klavierwerkstatt ist.