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Gruß aus der Vergangenheit: „A+“ von Agnetha Fältskog

Agnetha Fältskog
Agnetha Fältskog meldet sich mit einer Neuauflage eines einstigen Comebacks zurück. (Foto: Kicki Elofsson)

Nach Avatar-Auftritten widmet sich ABBA-Mitglied Agnetha Fältskog wieder ihrer Solokarriere – und reist dafür in der Zeit zurück.

Natürlich sind Kunstwerke immer auch Kinder ihrer Zeit. Umso spannender wird es, wenn sie aus eben jener gerissen und in andere Jahrzehnte überführt werden: Halten sie dem neuen Zeitgeist stand? Haben sie der Gegenwart vielleicht sogar etwas hinzuzufügen? Oder waren sie bloßer Trend? Nun stellt Agnetha Fältskog ihr letztes Soloalbum „A“ (2013) freiwillig auf die Verfalls-Probe. Zuversichtlich kann sie in jedem Fall sein. Schließlich kennt sich die 73-Jährige gut mit Revivals, Comebacks und Grüßen aus vergangenen Epochen aus.

Erst 2021 konnte Fältskog mit dem ABBA-Comeback „Voyager“ einen riesigen Erfolg verzeichnen. Dass ein neues Album des schwedischen Pop-Quartetts in Sachen Money, Money, Money ein Selbstläufer ist, geschenkt. Dass sich die vier Ü70-Superstars eine virtuelle Liveshow haben einfallen lassen, ist hingegen mindestens mal bemerkenswert. Um die Avatare, die den vier Bandmitgliedern aus dem Jahr 1979 entsprechen, auf die Bühne zu bringen, wurde kein Geringerer als Star-Wars-Innovator George Lucas angeheuert, eine aufwendige Motion-Capture-Technik genutzt und eine eigens für die Show entworfene Arena in London gebaut – Mamma Mia! All dies muss Fältskog so viel Spaß gemacht haben, dass sie nun erneut Motivation für ihre über zehn Jahre brachliegende Solokarriere geschöpft hat: Aus ABBA wurde wieder A – beziehungsweise A+.

„A+“ von Agnetha Fältskog: freigelegtes Pop-Potential

Mit „A+“ updatet die Schwedin ihr zehn Jahre altes Soloalbum „A“, das damals als überraschend gelungenes Comeback besprochen wurde, obwohl die getragenen Streicherarrangements „eine Art Reaktion auf EDM und die Tanzmusik, die damals die Popwelt beherrscht hat“, gewesen sind, wie Produzent Jörgen Elofsson erklärt. Ganz anders „A+“: Die Frage, wie das Album wohl klingen würde, wenn sie es heute gemacht hätten, hat Fältskog und Elofsson vor der großen Remix-Klaviatur wiedervereint: West-Indie-Sounds, plüschige Popballaden und moderne Disco-Hymnen legen das Pop-Potential der ursprünglichen Songs frei und lassen keinen Zweifel: Agnetha Fältskog ist immer noch die Dancing Queen.

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