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Henning Wehland

Henning Wehland
(Markus Walter)

Weniger als der Letzte an der Bar ist der Rockmusiker ein Songwriter mit Haltung.

Henning, dein aktuelles Album heißt „Der Letzte an der Bar“ – mal ehrlich, bei deinem Arbeitspensum bist du doch niemals der Letzte an der Bar.
Henning Wehland: Das stimmt, ich bin eher das Gegenteil davon. Aber der Albumtitel bezieht sich auch eher auf die Idee und die Hoffnung, für Leute da zu sein – Geschichten zu sammeln und zu erzählen. Wie es in dem Song heißt: „Wenn alles zu spät ist und keiner mehr steht, die Lichter ausgehen und die Sonne aufgeht, dann denk an die Liebe und komm in die Bar, denn ich habe die Schlüssel, bin immer noch da“. Das ist für mich also eher ein Bild als Realität.
Gehst du auch aus dem Antrieb heraus auf Tour, dass noch nicht alle Geschichten erzählt sind?
Wehland: Ja, denn das Schöne ist, die Kneipen, der Tresen und die U-Bahn sind Orte an denen sich Menschen auf Augenhöhe begegnen können. Da gehen die Geschichten nie aus. Ich mag es sehr, mich in Bars mit dem Barkeeper zu unterhalten – denn jeder Mensch hat seine Geschichte zu erzählen und erlebt auch jeden Tag wieder neue Geschichten. Genauso aber interessiert mich die Idee, eine gewisse Haltung zu vermitteln, ein Beispiel dafür, wie ich mir eine bessere Welt vorstelle.
Haltung ist ein wichtiges Stichwort – warum ist dir das so wichtig?
Wehland: Als Musiker zu sagen, Musiker zu sein, damit ist es getan, das ist das große Problem. Damit ist es für mich eben nicht getan. Ich bin aber auch durch meinen älteren Bruder mit Musikern wie Udo Lindenberg und Wolfgang Niedecken, aber auch Liedermachern wie Hannes Wader, Reinhard Mey oder Herman van Veen groß geworden – da ist immer eine gewisse Haltung in den Texten, mit denen die Musiker auf ihre Zeit reagiert haben. Das ist etwas, das in der deutschen Liedkultur in den Hintergrund gerückt ist – und das ich wieder mehr in den Vordergrund rücken will.
Und hoffentlich auch bald mit einem neuen Album?
Wehland: Auf jeden Fall! Jetzt im März erscheint meine neue Single „Es brennt noch Licht in der Stadt“, und dann werde ich den Sommer über Song für Song veröffentlichen, bevor im Herbst die neue Platte kommt.

 

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