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Hi! Spencer strecken sich mit „oben“ nach dem Glück aus

Hi! Spencer
Hi! Spencer wagen den Blick in Richtung Himmel. (Foto: Debora Brune)

Nach Trennungen und depressiven Phasen noch an das Glück zu glauben, fällt schwer. Hi! Spencer spenden mit ihrem neuen Album immerhin etwas Hoffnung.

Obwohl die Indierockband aus Osnabrück mit dem neuen Album „oben“ den Blick in Richtung Wolken richtet, ist kein wattiger Sound zu erwarten. Ganz im Gegenteil: „Wir machen immer noch furchtbar melancholische Songs“, heißt es in einem Statement der Band zum Album. Hi! Spencer legen sich also auch noch nach über zehn Jahren Bandkarriere mit großer Lust in Trübsal, Trennungsschmerz und To-Do-Listen-Chaos und gönnen sich dabei punkige Ausflüge, poppige Melodien und entwaffnende Ehrlichkeit.

„oben“ von Hi! Spencer: Neues Album out now!

Inhaltlich ist „oben“ eine konsequente Antwort auf den Vorgänger „memori“. Dort hieß es noch: „Doch das geht, fängt man an, die Perspektive zu drehen.“ Dieser Perspektivwechsel ist zentraler Bestandteil der neuen Platte. Um aus dem Schmerz, dem Leid, dem dichtem Nebel zu entkommen, braucht es in der Regel weitaus weniger als den ganz großen Wurf: So reichen vielleicht bloß eine Gassirunde um den Block und ein freundlicher Gruß aus Osnabrück in Richtung Sido und dem Märkischen Viertel („Juno“), ein gemeinsamer Song („Du und dieser Song“) oder ein Tag am „Rubbenbruchsee“. Wer oben und wer unten ist, entscheidet schließlich immer noch die Perspektive.

Man könnte also durchaus behaupten, dass sich Hi! Spencer auf ihre ganz eigene Art nach dem Glück ausstrecken, dies aber nur deshalb möglich geworden ist, weil sie den Schmerz zugelassen haben und anerkennen, dass der Zufall eben auch eine Rolle spielt.

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