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Hiatus Kaiyote melden sich mit „Get Sun“ und Arthur Verocai zurück

Hiatus Kaiyote
Endlich sind sie wieder da: Hiatus Kaiyote melden sich nach langer Stille zurück – und kündigen ihr drittes Album an. (Foto: Tré Koch)

Zu lange ist es her, seit wir zuletzt von den Melbourner Neosoul-Grenzgäner*innen gehört haben. Mit „Get Sun“ setzt das Quartett ein Zeichen.

Beinahe sechs Jahre sind ins Land gegangen, seitdem wir sie das letzte Mal gehört haben, doch nun sind sie wieder da: die australischen Neosoul-Grenzgänger*innen von Hiatus Kaiyote. Nachdem die vierköpfige Band um Frontfrau Nai Palm mit ihren zwei bisherigen Alben „Tawk Tomahawk“ von 2012 und dem Nachfolger „Choose your Weapon“ bereits große Erfolge feiern konnte, wurde es danach lange still um die Band. Nai Palm lieferte in der Zwischenzeit das grandiose Soloalbum „Needle Paw“ ab, und auch der Rest der Band widmete sich diversen Soloprojekten. Als Kostprobe für das, was Hiatus Kaiyote zusammen für die Zukunft geplant hatten, gab es 2016 noch die EP mit dem thematischen Titel „Recalibrations Vol.1“.

Denn wenn es eins gibt, was die irrlichternden Australier*innen nicht können, dann ist es stillstehen. So auch auf der neuen Single „Get Sun“, mit dem Haitus Kaiyote nun endlich das nächste Kapitel in ihrer Bandgeschichte einleiten. Parallel zu der neuen Single kündigen Nai Palm und Co. nämlich auch gleich das lang ersehnte dritte Studioalbum an. Es soll den Titel „Mood Valiant“ tragen, und es erscheint am 25. Juni bei Brainfeeder. Hört euch „Get Sun“ unten auf unserer Seite an.

Hiatus Kaiyote: Der lange Weg zum dritten Album

Wenn ihr es euch gerade in der sonnig-warme Soundlandschaft von „Get Sun“ gemütlich gemacht habt, werden die ungleich düstereren Umstände vielleicht surreal wirken, unter denen das Album entstanden ist. Bereits 2018 haben Hiatus Kaiyote an „Mood Valiant“ gearbeitet. Eine Diagnose hat ihre Arbeit zum Stillstand gebracht – Sängerin Nai Palm war an Brustkrebs erkrankt, der Krankheit, an der ihre Mutter gestorben ist.

Nai Palm unterzog sich einer Mastektomie, und die Arbeit am Album wurde angehalten, während sie sich von dem Eingriff erholte. Eine Erfahrung, die die positive Energie und den latenten Optimismus in der Musik von Hiatus Kaiyote nicht etwa ins Wanken brachte, sondern die Band noch mehr an diesen Qualitäten festhalten ließ. Nicht mehr als ein Jahr nach Nai Palms Erkrankung sind die Australier*innen nach Brasilien gereist, um dort mit dem Komponisten, Sänger und Produzenten Arthur Verocai zusammenzuarbeiten, der nun auch als Featuregast auf „Get Sun“ vertreten ist.

Eine zweite Krise, die Hiatus Kaiyote ungeahnt einen Strich durch die Rechnung gemacht hat, war die COVID-19 Pandemie, die die Musikwelt noch immer in Atem hält. Reisen, Tourneen und selbst Studiosessions sind bis dato nicht mehr so vorstellbar wie vor Corona. Und doch: Selbst dieser zweite Rückschlag hat die Band anscheinend nur dazu veranlasst, sich mehr denn je auf ihre Stärken zu besinnen. Sie nahmen sich abermals die Zeit, an dem Rohmaterial für ihr drittes Album „Mood Valiant“ zu feilen. Das Ergebnis, in all seiner triumphalen Wärme, spricht für sich selbst.

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