Verstörend real
Wer durch den naturalistischen Parcours von Hoël Duret spaziert, wird neben Science-Fiction vor allem mit kritischer Wirklichkeit konfrontiert.
Fragt man den französischen Künstler Hoël Duret, so haben Pflanzen nicht nur eine Seele, sondern auch eigene Gedanken, die man sogar wahrnehmen kann: Mit aufwändigen Installationen baut Duret immersive Ökosysteme, in denen Pflanzen und Technologie zu einem einzigen Gebilde werden. Besucher*innen, die durch den naturalistischen Parcours spazieren, können das Eigenleben der Pflanzen multisensorisch erfassen – mit Sound, Video, Licht- und Glasobjekten.
Auf Monitoren werden so die Visionen einer manipulierten Pflanze sichtbar. Und ein mit Nebelmaschine ausgestattetes Hydrauliksystem kreiert mittels Zufalls-Algorithmus ein künstliches Klima, das seine Daten aus weltweiten Twittermeldungen speist. Klingt dystopisch? Nicht ganz: Wer sich „Hoël Duret – low“ in der Villa Merkel in Esslingen anschaut, wird neben Science-Fiction vor allem mit kritischer Wirklichkeit konfrontiert.
Die Ausstellung läuft vom 16. August bis zum 15. November.
Mehr Infos gibt es auf der Homepage der Villa Merkel.