„Hollywoodgate“ im Kino: US-Waffengeschenke an die Taliban

Die Taliban werden toben: Der Dokumentarfilm „Hollywoodgate“ des Journalisten Ibrahim Nash'at ist eine Meisterleistung der Undercover-Recherche in Feindesland.
Weil sie den Abtransport nicht zahlen wollten, haben die US-Truppenverbände bei ihrem fluchtartigen Verlassen Afghanistans im Jahr 2021 Waffen, Flugzeuge, Hubschrauber und hochmoderne Technik im Wert von 7,2 Milliarden Dollar zurückgelassen. Die Taliban hat es gefreut, und Filmemacher Ibrahim Nash'at war undercover unter Lebensgefahr mit dabei. Der Lohn: sein Film „Hollywoodgate“, der jetzt in die Kinos kommt, ist ein genauer und manchamal auch humorvoller Blick auf die militärischen Strukturen der Taliban.
Der ägyptische Dokumentarfilmer und Journalist Ibrahim Nash'at hat mit „Hollywoodgate“ einen erschreckenden Dokumentarfilm ohne jeglichen Kommentar aus dem Off gedreht. Ein Jahr lang reiste er nach der fluchtartigen Abreise der US-Armee und der Nato 2021 aus Afghanistan gemeinsam mit Militäreinheiten der Taliban durch das Land. Am Beispiel des CIA-Stützpunktes Hollywoodgate zeigt er, wie die Taliban die zurückgelassene Technik, die Waffen, die Hubschrauber und Flugzeuge im Wert von über sieben Milliarden Dollar übernehmen und sich als Macht im Land etablieren. Alles, was die Taliban, die er begleiten durfte, während des Drehens sprachen, hat Ibrahim Nash'at später übersetzen lassen. Oft zeigt es, wie gefährlich sein Job trotz der Absprache mit den Taliban war, oft durfte er aber auch ihr Gefühl der Überlegenheit gegenüber den USA mit Kamera und Mikrofon dokumentieren. Meist aber erschüttern die Bilder der vielen Waffen, Hubschrauber und Flugzeuge, die die USA einfach zurückgelassen hatten. Aber auch Medikamente und medizinisches Gerät, mit dem man mehrere Krankenhäuser einrichten konnte, fanden sie vor. Dass der Film nach dem CIA-Stützpunkt Hollywoodgate benannt wurde, den die Taliban 2021 einnehmen konnten, ist eine pikante Notiz am Rande.