Zum Inhalt springen

Holocaust: Befreiung des KZ Auschwitz durch die Rote Armee vor 75 Jahren

Holocaust Befreiung des KZ Auschwitz
„1944: Bomben auf Auschwitz?“ (Foto: Oxford Films)

Vor 75 Jahren befreite die Rote Armee der Sowjetunion das Konzentrationslager Auschwitz. Der TV-Sender Arte gedenkt dieser Tat über eine Woche lang.

Die Zeiten sind ernst. In der Gedenkstätte Buchenwald treten immer häufiger Neonazigruppen auf, stören die Führungen und leugnen den Holocaust.  Einerseits ist das die analoge Form des rassistischen Trollens, wie wir es in den sozialen Medien und in den Foren des Internets kennen. Es sind dies allesamt systematisch gesteuerte Aktionen, um weltweit den gesellschaftlichen Diskurs nach rechts zu verschieben. Andererseits erfährt diese Leugnung von Tatsachen im Kontext des deutschen Nationalsozialismus – die es im übrigen seit 1945 schon immer gegeben hat – ihren Boom erst so richtig, seit immer weniger Zeitzeugen noch leben. Wie wird Erinnerungskultur in Zukunft ohne echte Zeitzeugenschaft wie die von Esther Bejarano noch vor wenigen Tagen im Hamburger Polittbüro aussehen?

Erinnern an die Wahrheit ist eine Kampfansage gegen die Leugner des Holocaust

Der Kultursender Arte zeigt, wie es gehen kann. Schon seit einigen Tagen zeigt er täglich Sendungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten, die allesamt noch in der Mediathek abrufbar sind. Einer der Filme ist das Dokudrama „1944: Bomben auf Auschwitz?“ Am 27. Januar 1945 wurde das Konzentrationslager Auschwitz von der Roten Armee befreit, in dem das nationalsozialistische Deutschland zuvor anderthalb Millionen Menschen umgebracht hatte. Der Film zeigt die Flucht der Häftlinge Rudolf Vrba und Alfred Wetzler und die Folgen im Jahr 1944. Als ihr Bericht durch den slowakischen Judenrat bis in die USA gelangte, wurde unter den Alliierten über eine Bombardierung der Konzentrationslager diskutiert, dann aber die Intensivierung der Offensive in der Normandie beschlossen. Am 28. 1. wird die Dokumentation „Medizinversuche in Auschwitz“ ausgestrahlt. Sie ist schon jetzt in der Mediathek abrufbar. „Papierbrigade. Die Shoa und die Bücher von Vilnius“ ist eine weitere Dokumentation; sie behandelt die Rettung von jüdischen Kulturgütern durch 40 jüdische Intellektuelle aus dem Ghetto von Wilna.

Doch nicht nur Arte widmet sich anlässlich des Jahrestages der Befreiung von Auschwitz der Vergangenheit, alle öffentlich-rechtlichen Sender tun dies mit Sondersendungen, die hier nicht alle aufgelistet werden können. So können Sie gleich oben eine Doku des NDR über „Alltag und Arbeit in der Gedenkstätte Auschwitz“ sehen. Erinnern ist aber nichts anderes als Gedenken. Erinnern an die Wahrheit ist eine Kampfansage gegen die Leugner des Holocaust. jw

Beitrag teilen: