„Honey don’t!“: Margaret Qualley trägt den Film ins Ziel

Nach „Drive-Away Dolls“ bringt Ethan Coen mit „Honey don’t!“ den zweiten Film seiner Anthologie in die Kinos. Wieder dabei in der brutalen Komödie: die Schauspielerin Margaret Qualley
„Honey don’t!“ hat Ethan Coen seinen zweiten Solofilm und damit auch zweiten Teil seiner lesbischen B-Movie-Trilogie getauft. Und so unterdurchschnittlich wie dieser als queere Komödie getarnte Altherrenwitz daherkommt, möchte man fast meinen, der Titel sei ein Warnhinweis: Honey, geh’ nicht ins Kino. Doch ganz so einfach ist es dann doch nicht. „Honey don’t!“ läuft in den Kinos.
Wie schon „Drive-Away Dolls“, Coens erster Film dieser Anthologie, werden auch diese uninspirierten 88 Minuten von Margaret Qualley („The Substance“) ins Ziel getragen. Angehimmelt von Kamera und allen anderen Figuren verkörpert sie die Privatdetektivin Honey O’Donahue, die durch einen Zufall in eine Mordermittlung verstrickt wird, sich in die Innendienst-Beamtin MJ (Aubrey Plaza, „Megalopolis“, „The White Lotus“) verliebt und ihre verschwundene Nichte sucht. Soweit zum ansonsten seltsam unvollständigen Plot, dessen zerfranste Enden schließlich bei einer von Reverend Drew Devlin (Chris Evans, „Was ist Liebe wert – Materialists“) geführten Sex-Sekte zusammenlaufen. Die groteske und artifizielle Handschrift der Coen-Brüder ist in diesem Film zweifelsohne zu erkennen, bloß nur noch als gelerntes und erwartbares Stilmittel. Ethan Coens Vorhaben, mit sehr guten Casts eine B-Movie-Reihe zu drehen, wirkt wie der verzweifelte Versuch, die gänzlich versiegte Inspiration zu kaschieren. Vielleicht sollte er sich ein Beispiel an Oasis nehmen und wieder gemeinsame Sache mit dem Bruder machen.