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Horror-Kino vom Feinsten: „Pearl“ lehrt uns das Fürchten

Eine Frau in Latzhose hält eine Mistgabel über den Kopf.
Mia Goth möchte als Pearl mehr vom Leben als nur existieren. (Foto: Origin Picture Show LLC)

Das Leben in der amerikanischen Provinz kann der reinste Horror sein – Regisseur Ti West lässt uns ausführlich dran teilhaben …

„Pearl“: Horror-Kino vom Nachwuchs

Ti West ist der Horror-Kino-Macher, der neben Jordan Peele („Get out“, „Nope“) den modernen Horrorfilm neu anpackt und frische Ideen ins angestaubte Genre reinbringt. Unterstützung erhält West dabei von dem produzierenden Studio A24, das für seine innovativen Projekte bekannt ist: Den vierfachen Oscar-Gewinner Moonlight hat das Studio ebenso produziert wie David Lowerys Kunstdrama A Ghost Story, alle Filme von Ari Aster (aktuell mit Beau is afraid in den Kinos) und die diesjährigen Oscar-Abräumer The Whale und Everything Everywhere all at once.

Mia Goth schwingt als Pearl die Mistgabel

Auch Ti Wests Slasherfilm „X“ von 2022 hat A24 produziert – der jetzt laufende Pearl ist ein Sequel dazu. In „X“ war Mia Goth in einer Doppelrolle auch als alte Pearl zu sehen, die in den 70ern zusammen mit ihrem Ehemann eine Gruppe Pornofilmer:innen horrorfilmmäßig dezimiert. Nun erzählt uns West die Vorgeschichte von Pearl, die auf einer Farm in Texas darauf wartet, dass ihr Mann aus dem Ersten Weltkrieg heimkehrt. Sie muss sich um den gelähmten Vater kümmern und um die Tiere, die sie auch gerne mal mit der Mistgabel aufspießt. Nachts betet sie zu Gott, dass er aus ihr einen von allen bewunderten Film-Superstar macht, damit sie endlich aus dieser ländlichen Hölle fortkommt. Pearl weiß aber auch, dass das schwer wird, denn sie stellt fest: Sie ist kein guter Mensch …

Unserem Autor gefällt, dass West „aus Pearl kein Monster (macht), sondern eine einsame junge Frau, deren Traum von einem besseren Leben alles andere verschlingt.“ Und ganz besonders ist er angetan von „Pearls“ Mischung aus nostalgischem Flair und der dazu im krassen Gegensatz stehenden Gewalt.

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