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„No hard Feelings“: Jennifer Lawrence erobert die Zoten-Komödie

Jennifer Lawrence und Andrew Feldman in „No hard feelings“
Jennifer Lawrence und Andrew Feldman in „No hard feelings“ (Foto: Sony Pictures)

Die Oscar-prämierte Actrice wollte unbedingt auch mal eine Comedy drehen. Warum nur hat sie dann „No hard Feelings“ gedreht?

„No hard Feelings“: Vom Oscar zu „American Pie“?

Hollywoodstar Jennifer Lawrence hat bisher drei Golden Globes und einen Oscar (für „Silver Linings“) gewonnen und will seit Jahren schon eine Komödie drehen, fand bisher aber nach eigener Aussage keinen guten Stoff. Bei der Suche nun herausgekommen ist „No hard Feelings“ von Regisseur Gene Stupnitsky.

Jennifer Lawrence: Auf den Spuren von Cameron Diaz und Steve Carrell

Lawrence spielt Maddie, die unter chronischer Geldnot leidet, Job um Job und verliert und als Uber-Fahrerin nicht einmal einen PKW vorweisen kann. Da trifft es sich gut, als sie ein Ehepaar kennenlernt, das ihr einen Job anbietet: Maddie soll deren verklemmten 19-jährigen, jungfräulichen Sohn Percy (Andrew Feldman) Daten, also: flachlegen, damit er als Mann aufs College geht. Die Bezahlung: ein nagelneues Auto. Maddie macht sich an die Arbeit, doch die junge Zielperson erweist sich als widerstandsfähiger als gedacht. Maddie läuft die Zeit davon …

Braungebrannt wie ein halbes Hähnchen auf der Stange, mit hohen Absätzen und herausgestelltem Dekolleté: Lawrence schmeißt sich mit vollem Einsatz in die White-Trash-Rolle und in einen Film, der den zotenhaften Teeniecomedies der „American Pie“-Reihe ähnelt, den grenzüberschreitenden Komödie der Farrelly-Brüder („Verrückt nach Mary“ mit Cameron Diaz) oder den schlüpfrigen Lachnummern von Judd Apatow („Jungfrau (40), männlich, sucht …“ mit Steve Carrell.

Die Kritik, dass die Geschichte – ältere Frau bedrängt jüngeren Mann sexuell – wohl einen Riesenskandal geben würde, tauschte man die Rollen, wies Lawrence von sich. Auch, dass Maddie für ein Auto ihren Körper verkauft, ist in keinster Weise etwas, was der Film irgendwie thematisieren möchte.

Ähnlich wie in Erfolgskomödie wie „Bridesmaids“ nimmt Lawrence offenbar an, dass Gleichberechtigung in Hollywood schon erreicht ist, wenn Frauen genauso geschmacklose, sexualisierte Filmen wie Männer machen können.  Nun, dies sei hiermit erreicht. Nun darf sie gerne wieder bessere Filme machen. Jennifer, nichts für ungut („no hard Feelings“ auf Deutsch).

P. S.: Über die zweite offensichtlich anvisierte Bedeutung von „No hard Feelings“ möchten wir bei einem Film, in dem ein junger Mann wortwörtlich hart werden soll angesichts einer sexy Verführerin, gar nicht erst nachdenken.

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