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Jaakko Eino Kalevi: „Auf den Schaukeln sitzend, haben wir unsere Eindrücke über die eben gehörte Rockmusik geteilt.“

Jaakko Eino Kalevi by Isotta Giulia Acquati
(Bild: Giulia Acquati)

Der finnische Musiker Jaakko Eino Kalevi spricht mit uns über den Moment, in dem Kultur sein Leben verändert hat

Aktuell bin ich wieder in Berlin. Um genau zu sein, in der Wohnung eines sehr guten Freundes. Wir sind seit Ewigkeiten befreundet, kennen uns noch aus meiner Heimat in Finnland. Mit ihm habe ich als Kind meine erste Band gegründet: Ich war vielleicht gerade mal zehn Jahre alt, als ich beschlossen hab’, Gitarre zu lernen. Wir waren im Haus seiner Eltern und haben uns durch deren Rockmusik gehört – also Aerosmith, Guns N’ Roses und sowas.

Am selben Tag sind wir noch zum Schaukeln auf einen Spielplatz gegangen, und so auf den Schaukeln sitzend, haben wir dann unserer Eindrücke über die eben gehörte Rockmusik geteilt. Wir haben kurzerhand beschlossen, selbst eine Band zu gründen, in der wir beide die Gitarristen wären, und kurz darauf habe ich dann auch eine Gitarre zum Geburtstag geschenkt bekommen. Zu der Zeit hat alles seinen Lauf genommen – und es hält bis heute an. Nicht nur, dass ich immer noch sehr gut mit meinem Kumpel von damals befreundet bin, wir spielen sogar wieder in einer Band zusammen. In letzter Zeit nicht mehr so aktiv, aber wir wärmen uns langsam wieder auf. (lacht)

Aktuell hängen wir bis morgens im Studio ab, planen sogar ein Album. Deswegen bin ich auch in Berlin. Eigentlich bin ich für mein neues Album „Chaos Magic“ ja nach Athen gezogen. Dort habe ich einfach eine viel bessere Routine und zum ersten Mal meinen eigenen Raum zum Musikmachen. In Berlin sind einfach zu viele Menschen in einer zu ähnlichen Situation: Es wird immer teurer und konservativer. (lacht)

Lustigerweise ist mein neues Album trotzdem eine Art Rückkehr, ein „Back to the Roots“ – obwohl die Ausrichtung natürlich immer vorwärtsgewandt ist. Doch der Ansatz war wieder eher der, eine Sammlung, eine Collage zu erstellen. Ich versuche nicht mehr, die Songs in irgendeine Form zu pressen. Es ist eher Freestyle. Der Albumtitel suggeriert das ja schon irgendwie. Bloß besteht natürlich immer die Gefahr, das Natürliche und das Chaos zum Konzept selbst werden zu lassen.

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