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James Blake: Melancholie und Zärtlichkeit in „You’re too precious“

James Blake
(Foto: Amanda Charchian)

Melancholie und der Sound von James Blake waren lange synonym. Doch mit seiner neuen Single schreibt er den Klängen neue Bedeutungen zu.

Die melancholische Stimmung seiner Songs ist in der Vergangenheit ein bisschen zu dem Markenzeichen von James Blake geworden: Seine fragile, manchmal technisch verfremdete Stimme, fragmentierte Beats und einprägsame Pianomelodien bildeten schon auf seinem selbstbetitelten Debüt das Grundgerüst, und auch heute sind diese Elemente essenziell, wenn es um den Signature Sound des Londoners geht. Dass diese Melancholie aber nicht unbedingt Ausdruck der Stimmungslage des Künstlers ist, zeigt James Blake mit seinem neuen Song „You’re too precious“.

Am Mittwoch hatte Blake den Song auf seinem Instagram-Kanal angekündigt. Doch schon davor hatte er sich zu dem Inhalt des Tracks geäußert. Im letzten Jahr sagte Blake, dass es sich bei „You’re too precious“ um ein Liebeslied handele, in dem es darum geht, „die Last von den Schultern einer anderen Person nehmen zu wollen und sie einfach zu lieben.“

Es ist eine positive Message und eine liebevolle obendrein, die Blake in seinem Track vertont. Dennoch ist das Zerbrechliche, das manchmal Haltlose, wieder präsent in dem Song, dieses Mal aber nicht unbedingt als Ausdruck von Traurigkeit. Viel eher setzt Blake diese Stimmung in Relation zu anderen Gefühlsregungen: Mitgefühl, und vor allem Zärtlichkeit. Und vielleicht unterstreicht Blake gerade damit implizit die eigentliche Aussage seines Songs: Wenn du jemanden lieben willst, musst du auch zulassen, selbst zerbrechlich zu sein.

„You’re too precious“ ist die erste Veröffentlichung seit Erscheinen von Blakes viertem Album „Assume Form“ im letzten Jahr. sg

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