Jetzt gewinnen: „Das andere Tal“ von Scott Alexander Howard
Wer Margaret Atwood und Kazuo Ishiguro mag, sollte unbedingt den Debütroman des Kanadiers Scott Alexander Howard lesen.
Zunächst ist es einfach eine berührende Geschichte über die erste Liebe: Die 16-jährige Ich-Erzählerin Odile ist in der Schule eine Außenseiterin, bis sich ausgerechnet der witzige und so talentierte Geigenschüler Edme für sie interessiert. Doch der kanadische Autor Scott Alexander Howard hat nicht umsonst in Philosophie promoviert, und so entwirft er für diesen Coming-of-Age-Plot eine spannende Versuchsanordnung. Das Tal, in dem Odile und Edme leben, gibt es mehrfach: Im Osten existiert exakt derselbe Ort, nur liegt er 20 Jahre in der Vergangenheit, während sich im Westen ein Tal anschließt, das 20 Jahre voraus ist. Doch die Orte sind jeweils durch ein Gebirge getrennt, und die Grenzen werden streng bewacht. Übertritte sind nur zur Bewältigung von Trauer in Ausnahmefällen gestattet: Die Zeitreisenden können sich von geliebten Menschen verabschieden, dürfen aber nur schauen, und es ist ihnen strengstens verboten, in der anderen Zone zu sprechen oder anderweitig Kontakt aufzunehmen.
Im letzten Schuljahr wird Odile von ihrer Mutter dazu getrieben, sich bei dem Amt zu bewerben, das über die Genehmigungen zum Grenzübertritt entscheidet. Odile nimmt am Auswahlverfahren teil und wird zur Geheimhaltung verpflichtet. Doch dann trifft sie zufällig auf die 20 Jahre älteren Eltern von Edme – und sie ahnt, dass ihr Freund bald sterben wird … Indem Howard das in der SciFi-Literatur arg überstrapazierte Zeitreisen-Motiv viel komplexer angeht und zahlreiche Einzelschicksale durchdekliniert, wirkt sein Roman nicht nur wegen des Schicksals von Odile und Edme lange nach. Hier geht es mit Thrill und Empathie um die Konsequenzen unser aller Handelns.
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