„Joker: Folie à deux“ auf DVD und Blu-ray
Joaquin Phoenix ist als Arthur Fleck zurück: Das Thrillermusical „Joker: Folie à deux“ gibt es jetzt auf DVD und Blu-ray.
Am Ende des Vorgängers „Joker“ war der psychotische Möchtegern-Comedian Arthur Fleck (Joaquin Phoenix) zum mehrfachen Mörder geworden und landete in der Psychiatrie. In „Folie à deux“ – was in der Medizin eine Co-Erkrankung meint, etwa die Übernahme einer Wahnvorstellung durch den Partner des Patienten – hätte er jetzt erzählen können, wie aus einem brutalen aber irgendwie immer noch verstehbaren Wahnsinnigen der monströse Verbrecher wird, der Jahre später dem Comic-Helden Batman das Leben schwer macht. Und zu Beginn deutet Phillips das auch an: Fleck sitzt im Gefängnis, wird von stumpf-bösartigen Wärtern drangsaliert und bereitet sich auf seinen Prozess vor, an dessen Ende eine Verurteilung zum elektrischen Stuhl stehen soll. Ein Trick.
Denn: Realistische Szenen wie diese sind nur Ablenkung, die meiste Zeit befindet sich das Publikum in der Vorstellungswelt Flecks. Und in dieser gibt es keine dreckigen Gefängniszellen und keine Polizeigewalt, es gibt Applaus, eine Showtreppe und eine Hausband. „It’s Showtime!“ ruft der fiese Justizbeamte (Brendan Gleeson) einmal aus, und hätte man es mit einem Horrorfilm zu tun, dann wäre das der Auftakt zu einem Blutbad. Hier aber ist es der Auftakt zu einem zartschmelzenden Liebesduett vor Sternenhimmel: Weil Phillips die Verstörung seines Protagonisten ernst nimmt, übernimmt der Film beinahe vollständig dessen wahnhafte Perspektive, und dieser Wahn schlägt dann eben auch auf die Filmästhetik durch. Weswegen „Joker: Folie à deux“ ein Musical ist. Ein Musical, in dem gattungsgemäß ununterbrochen gesungen wird. „What the world needs now/is love, sweet love“ croont Arthur Fleck einen alten Burt-Bacharach-Song,-
Und es gibt hier tatsächlich süßeste Liebe zu sehen. Und zwar in Person von Lee Quinzel (Lady Gaga), die sich in den Delinquenten verliebt und eher nebenbei als ebenfalls gehörig durchgeknallt enttarnt wird. Wenn man mit dem Figurentableau im Batman-Universum vertraut ist, dann weiß man natürlich, dass Quinzel unter dem Namen Harley Quinn später eine eigene Karriere als Superschurkin vor sich hat … fis