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Joko und Klaas: Ein Fernsehabend für die Pflege

Joko und Klaas
(Foto: ProSieben)

In ihrer Sendung haben die beiden Moderatoren gestern auf den Pflegenotstand aufmerksam gemacht – nicht nur für 15 Minuten, sondern ganze sieben Stunden lang.

Die beiden Moderatoren Joko Winterscheid und Klaas Heuer-Umlauf haben sich schon öfter politisch klar positioniert. Im Rahmen der Sendung „Joko & Klaas gegen Pro Sieben“ können sich die beiden 15 Minuten Sendezeit auf dem Sender erkämpfen, die sie frei gestalten dürfen. In der Vergangenheit haben Joko und Klaas diese Zeit unter anderem genutzt, um Geflüchtete aus dem Lager Moria zu Wort kommen zu lassen. Doch die gestrige Ausgabe von „Joko und Klaas LIVE“ hat alles bisherige in den Schatten gestellt. Dieses Mal ging es um die Würdigung der Pflege in Deutschland. Und statt einer Viertelstunde haben die Moderatoren kurzerhand ganze sieben Stunden für sich beansprucht: Der gesamte Fernsehabend auf Pro Sieben stand im Zeichen des Pflegenotstands.

Dieser lange Zeitraum war nicht willkürlich gewählt. Denn Joko und Klaas wollten einen möglichst tiefen Einblick in den Alltag einer Pflegekraft ermöglichen. Und so begleitete die gestrige Sendung die Pflegerin Meike bei ihrer stundenlangen Frühschicht. Sie hatte sich eine Bodycam umgeschnallt, sodass das Publikum bei ihrem Alltag dabei sein konnte. Meike arbeitet in der Uniklinik Münster, sie kümmert sich um Menschen, die schwer- oder sogar todkrank sind. Parallel dazu kamen immer wieder andere Pfleger*innen zu Wort. Pro Sieben hat den gesamten Beitrag ausnahmsweise komplett ohne Werbung gesendet.

Joko und Klaas LIVE: Positives Feedback in den sozialen Medien

Natürlich hat dieses außergewöhnliche Programm hohe Wellen geschlagen. Der prekäre Stand der Pflege in Deutschland ist durch die Pandemie vielen Leuten deutlicher ins Bewusstsein getreten, doch „Joko und Klaas LIVE“ wollte unter anderem auch betonen, dass der Pflegenotstand älter ist als Corona. Unter dem Hashtag #nichtselbstverständlich sollte sich, wie die Moderatoren selbst anregten, in den sozialen Medien eine Debatte entfalten. Und dort haben sich nicht nur private Accounts rege beteiligt, sondern unter anderem auch die Konkurrenz. So kam positives Feedback von RTL …

… und arte.

Auch die Medien schenkten der Sendung ihre Aufmerksamkeit.

Für einen Privatsender wie Pro Sieben – aber auch in der deutschen Fernsehlandschaft überhaupt – ist eine Ausstrahlung wie die gestrige etwas nie Dagewesenes. Es kann durchaus sein, dass Joko und Klaas hier Mediengeschichte geschrieben haben. Aber ob sie auch die Politik beeinflussen können? Wir wollen es hoffen.

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