Jona
Jona ist 21 und hat mit „Teilen was du weißt“ gerade sein zweites Album veröffentlicht. Trotzdem hat er Angst, bald im Burger-Laden arbeiten zu müssen.
citymag: Jona, du lebst in Köln. Wenn man deine Musik hört, könnte man aber meinen, dass du viel lieber in Hamburg leben würdest …
Jona: Ich habe tatsächlich mit dem Gedanken gespielt, nach Hamburg zu ziehen. Zum einen ist es die schönere Stadt, zum anderen habe ich dort in musikalischer Hinsicht die besseren Kontakte.
citymag: Stimmst du denn auch zu, dass deine Musik sehr stark an Bands wie Tomte erinnert?
Jona: Wenn man als Musiker eine Platte macht, wird man immer mit den erfolgreichen Bands verglichen. Bevor Tomte ihr letztes Album rausgebracht haben, wurden sie immer mit Tocotronic verglichen. Ich habe mit Tomte kein Problem – aber wenn man sich mein Album ganz genau anhört, dann geht das inhaltlich schon ziemlich weit auseinander.
citymag: Im Presseinfo wird deine Platte in Beziehung zur Generation X gesetzt. Hast du mit 21 ein so abgeklärtes Album gemacht?
Jona: Ich finde nicht, dass die Platte abgeklärt ist: im Vergleich zu meiner ersten klingt sie sogar fast euphorisch. Zumindest greift das Album viele positive Sachen auf. Es ist das Ergebnis eines Jahres, in dem in meinem Leben verdammt viel passiert ist. Für mich ist es unmöglich, dafür einen großen Übernenner zu finden. Ich möchte mir auch niemals anmaßen, eine Platte für eine Generation zu schreiben.
citymag: Fürs klassische Slackertum bist du ja eigentlich auch viel zu jung, das betrifft doch eher die jetzt 30-Jährigen, oder?
Jona: Na ja, meine Generation ist schon sehr merkwürdig. Die meisten Menschen, mit denen ich was tun habe, haben eher keine Ausbildung. Trotzdem kann man sich nicht so ganz dagegen verwehren, dass in den Nachrichten ständig von Konjunkturflaute die Rede ist. Wenn man das macht, was man wirklich möchte, egal ob Kunst, Musik oder was auch immer – die Existenzangst ist immer da. Wir denken im Moment gerade, dass wir alle irgendwann mal bei Burger King arbeiten werden, auch wenn wir sehr intelligent sind.
Interview: Carsten Schrader