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Jonathan Franzen: Unschuld

In „Unschuld“ vergleicht Jonathan Franzen das Internet mit dem Spitzelsystem der DDR.

Auch im neuen Roman des „Korrekturen“-Autors geht es um dysfunktionale Familienverhältnisse und verkorkste Liebesbeziehungen. Doch auf den gut 800 Seiten beackert Franzen dazu auch noch Fragen zu Identität und Ideologie, er zeichnet die amerikanische Befindlichkeit nach 9/11, und er kritisiert das Internet, indem er Vergleiche zum Spitzelsystem der DDR zieht.

Franzen entwirft ein biografisches Geflecht und legt peu à peu offen, wann und wo sich Lebensläufe überlappen. Andauernd ergeben sich neue Konstellationen, oder vorhandene werden umdefiniert, da gerät der Leser ganz von selbst ins Infragestellen und Inbeziehungsetzen, ohne dass Franzen Deutungsvorgaben geltend machen müsste.

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