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Jordan Mackampa: Erst singen, dann sprechen!

Jordan Mackampa
(Foto: Josh Shinner)

Als Kind mit kongolesischen Wurzeln hat sich Jordan Mackampa in England fremd gefühlt – bis er durch das Singen gelernt hat zu sprechen.

Jordan, in deiner Musik verbindest du viele verschiedene Genres miteinander. Kannst du etwas zu deinen Bezügen sagen?

Jordan Mackampa: Meine frühe Kindheit ist sehr von Jazz, Soul, R’n’B und HipHop geprägt. Mit zwölf habe ich Folk, Indierock und Metal für mich entdeckt, aber traditionelle kongolesische Musik war eine Konstante.

Das andere lässt sich gut raushören, aber Metal?

Mackampa: (lacht) Nein, schon richtig, auf meinem Album gibt es keinen Metal. Aber ich versuche schon irgendwie, den Arbeitsethos von Metal-Bands und ihre Energie in meine Musik einfließen zu lassen.

Auf „Foreigner“ schilderst du deine Erfahrungen mit Rassismus und Ausgrenzung. Gibt es etwas Bestimmtes, das du mit den Menschen teilen möchtest?

Mackampa: Das Album ist eine Sammlung aus Geschichten und Erinnerungen, wie ein Regal voller Bücher. Jedes einzelne Buch ist ein Moment: Es ist nicht geschlossen, sondern behandelt viele unterschiedliche Themen. Ich hoffe dadurch, den Leuten Bezugspunkte zu bieten, die ihnen Kraft geben – egal, wann und warum sie die brauchen.

Das anderthalbminütige Fragment „Lula“ hat ein Sample, das wie eine private Momentaufnahme klingt. Stimmt das?

Mackampa: Ja, das ist ein Gespräch, das ich mit meiner Mutter in meinem Jugendzimmer geführt habe, als wir gerade in den letzten Zügen der Aufnahmen zu „Foreigner“ waren. Wir haben über unsere Flucht aus dem Kongo gesprochen und über ihre Sorge, dass meine Schwester und ich unsere Wurzeln verlieren könnten, wenn wir Englisch lernen. Ich bin sehr glücklich, dass wir darüber gesprochen haben.

Es war bestimmt kein Zufall, dass „Lula“ in „Foreigner“ überleitet, in dem du unter anderem singst: „I felt like a stranger, I didn’t speak.“

Mackampa: Genau, „Foreigner“ läuft auf „Lula“ auch im Hintergrund.

Was kam zuerst, das Sprechen oder das Singen?

Mackampa: Das Singen! Meine Mutter hat mir erzählt, dass sie mir vorgesungen hat, als ich noch ein Baby war. Auch da habe ich schon zurückgesungen. Ich habe mich lange wie ein Fremder gefühlt und nach Musik gesucht, die von solchen Erfahrungen handelt, um irgendwie damit klarzukommen. Irgendwann ist mir dann bewusst geworden, dass nur ich diese Songs schreiben kann.

Interview: Jonah Lara

Foreigner erscheint am 13. März

Jordan Mackampa auf Tour

17. 5. Köln

19. 5. Berlin

20. 5. Frankfurt

21. 5. München

Tickets gibt es bei Eventim.

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