„Kafkas Der Bau“ bei One: Axel Prahl ganz ohne „Tatort“
Der Büroangestellte Franz entwickelt in seiner festungsähnlichen Wohnung diffuse Ängste vor dem Draußen – und ist sicher: Er ist nicht sicher …
Heute bei One und bis 30. November in der ARD-Mediathek: Axel Prahl zeigt, dass er noch viel mehr kann als den „Tatort“-Kommissar zusammen mit Jan-Josef Liefers – in Jochen Alexander Freydanks (Oscar 2009 für den besten Kurzfilm „Spielzeugland“) überhaupt ersten Verfilmung von Franz Kafkas unvollendeter Erzählung „Der Bau“ von 2014.
Freydank siedelt die Geschichte im urbanen Milieu des 21. Jahrhunderts an und macht aus Kafkas Hauptfigur des Dachses, der seinen Erdbau gegen eine vermutete Gefahr von außen wie besessen perfektioniert und mit Vorräten auffüllt, einen Büroangestellten, der sich in einer festungsartigen Wohnungsbau immer mehr abschottet, aus der diffusen Angst vor Eindringlingen. Franz (Axel Prahl) hat eigentlich alles erreicht, zufrieden und sicher sitzt er im seinem Bau. Doch die Welt dort draußen macht ihm Sorge, in langen Monologe überzeugt er sich selber immer mehr davon: Sie werden kommen. Sie wollen ihn. Sie wollen teilhaben an seinem Wohlstand. Er muss sich schützen …
Die Adaption ist in den Nebenrollen prominent besetzt mit Devid Striesow („Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war“), Josef Hader („Andrea lässt sich scheiden“), Robert Stadlober (aktuell auf Tour mit Tucholsky-Texten) und Roland Wiesnekker („Die Nachbarn von oben“).