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„Revelation“ von Kakkmaddafakka: Lieber nicht wie Bieber!

Gruppenfoto Kakkmaddafakka
(Foto: Synne Boenes)

Fragt man Axel Vindenes nach dem Erfolgsrezept von Kakkmaddafakka und dem neuen Album „Revelation“, verweist er auf den bandeigenen Bauernhof.

Axel, das neue Album „Revelation“ von Kakkmaddafakka ist im Lockdown entstanden, hört sich aber nicht nach einem Pandemie-Album an. Es ist ziemlich treibend und positiv.

Axel Vindenes: Traurig ist für uns nie ein Option. (lacht)

Das hört man auch bei „Wage Slave“ von „Revelation“ – ein schweres Thema, von Kakkmaddafakka nett verpackt.

Vindenes: Ein seeehr trauriger Song. (schmunzelt) Es ist an der Zeit, unseren Kindern zu erzählen, dass es nichts mit Freiheit zu tun hat, für irgendeinen Boss zu arbeiten. Wir werden auf dieser Erde frei geboren, und das System schränkt unserer Möglichkeiten ein – es versklavt uns regelrecht. Ich liebe die Menschen und die Gesellschaft, aber wir müssen uns weiterentwickeln. Und ich rede hier nicht von einem Umsturz: Was wir brauchen, ist eine Weiterentwicklung. Deshalb heißt unser Album auch „Revelation“ – und nicht „Revolution“.

Hast du manchmal das Gefühl, ein „Wage Slave“ der Musikindustrie zu sein?

Vindenes: Ja, manchmal. Aber wir haben früh gelernt, so viel Kontrolle wie möglich über die eigene Karriere zu behalten. Der Song ist eher von meinen Freund:innen inspiriert, die eine super Ausbildung hinter sich haben, aber trotzdem nur gestresst durchs Leben hetzen.

Aus eurer Perspektive ist das natürlich leicht zu sagen.

Vindenes: Ich verurteile niemanden, Teil des Systems zu sein. Die meisten haben keine andere Wahl. Fehlende Optionen sind systemimmanent und der Grund dafür, warum wir zu Sklaven werden.

Aber ist Erfolg nicht immer auch mit Glück verbunden?

Vindenes: Natürlich, trotzdem kann ich dafür sorgen, dass jedes Konzert das bestmögliche wird. Ich war schon sehr oft sehr wegen der Musikindustrie frustriert. Irgendwelche Typen in den Chefetagen entscheiden, wer der neue coole Artist ist. Diese coolen Artists werden aber wiederum zu Sklaven – und wir machen lieber Songs wie „Wage Slave“. Ich bezweifle, dass Justin Bieber so einen Song machen würde. Wir sind frei – wir haben unseren eigenen Bauernhof.

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