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„Requiem: Fire in the Air of the Earth“ feiert Weltpremiere beim Internationalen Sommerfestival auf Kampnagel

Weltpremiere beim Internationalen Sommerfestival auf Kampnagel
Szene aus „Requiem: Fire in the Air of the Earth“ nach dem Requiem von Mozart (Foto: Carlton Bright)

Black Lives Matter und Mozart, geht das zusammen? Und wie – beweist „Requiem: Fire in the Air of the Earth“ von Choreograf Kyle Abraham und Komponistin Jlin

Was hat das beim Internationalen Sommerfestival auf Kampnagel in Hamburg uraufgeführte Tanzstück „Requiem: Fire in the Air of the Earth“ mit einem Großmeister der Klassik zu tun? Und was mit Corona und Black Lives Matter? Ziemlich viel.

„Requiem: Fire in the Air of the Earth“: Kyle Abraham meets Amadeus

Berlioz, Bruckner, Dvořák, Fauré, Schumann, Verdi: Sie alle haben ein Requiem komponiert. Über allen thront aber Wolfgang Amadeus Mozarts musikalische Totenmesse in d-Moll – auch weil er sie in gewisser Weise für sich selbst schrieb: Das Klassikgenie verstarb während der Arbeit an dem Stück und konnte es nicht vollenden. Vollendet aber bleibt es im Kanon der Requiem-Werke der Musikgeschichte. So vollendet, dass der US-amerikanische Choreograf Kyle Abraham es mit seiner vom Repertoire des klassischen Ballett, des HipHop, des Modern Dance und von Straßentänzen geprägten Tanzästhetik in die Gegenwart überführt.

Kyle Abraham und Amadeus meet Jlin

Zu den politsch-poetischen Arbeiten Abrahams passen natürlich nicht Holzbläser und Chor – an dieser Stelle kommt die Dance-Music Produzentin Jlin aus Indiana ins Spiel: Diese hat aus dem 90er-House-und-Street-Dance Stil Chicago-Footwork einen ganz eigenen experimentellen Sound mit Einflüssen aus Drum Corps, Fife-and-Drum-Blues, westafrikanischer Perkussion und Free-Jazz-Drumming entwickelt. Entstanden ist so eine Re-Komposition von Mozarts Totenmesse zu einem elektronischen Tanzstück. Geprägt durch die Corona-Pandemie und die Black-Lives-Matter-Bewegung beschäftigen sich Abraham und Jlin aus afroamerkanischer Perspektive mit dem zentralen Thema eines der bekanntesten Werke der weißen, westlichen klassischen Musik: dem Tod und den Mythen von Reinkarnation. Abrahams politisch-poetische Arbeiten mit seiner eigenen Company A.I.M. hatten immer schon schwarze Communities zum Thema.

Auch der Fashion Designer Giles Deacon, der für seine ausladenden Prints und Popreferenzen als Erneuerer der Pariser Couture Szene gilt, sowie der Lichtdesigner und Bühnenbildner Dan Scully sind in dem Stück involviert, das von zehn Tänzerinnen und Tänzern performt wird.

Weltpremiere beim Internationalen Sommerfestival auf Kampnagel

Ein ungemein spannendendes Projekt, das beim Internationalen Sommerfestival in der Hamburger Kampnagel-Fabrik geprobt und danach uraufgeführt wird.

Die Termine von „Requiem: Fire in the Air of the Earth“:

• Fr, 20. 8. 21:00 (Weltpremiere)
• Sa, 21. 8. 21:00
• So, 22. 8. 16:00
• So, 22. 8. 21:00

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