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Kampnagel: Strunz & Kompliz:innen | Ensemble Resonanz mit „Orfeo!“

Odine Johne und Clemens Schick
Odine Johne und Clemens Schick in „Orfeo!“ (Foto: Leon Daniel)

Auf Kampnagel in Hamburg läuft „Orfeo!“ von Sandra Strunz & Kompliz:innen und Ensemble Resonanz: Mythos mal anders!

Auf Kampnagel in Hamburg kommt ein MusikFilmTheater! Regisseurin Sandra Strunz nimmt sich den mythologischen Stoff von Orpheus und Eurydike vor und macht daraus zusammen mit dem Ensemble Resonanz eine aufregende Mischung aus Film und Oper.

Uraufführung ist vom 10. bis 12. März. Karten gibt es hier online zu kaufen.

Kampnagel: Die Möglichkeit einer besseren Welt

Das ist die Prämisse: Die Menschheit hat die Erde in ein Totenreich verwandelt. Die Böden sind unfruchtbar, die Naturgewalten unbezähmbarer als jemals. In dieser Welt ohne Hoffnung begibt sich Orpheus auf die Suche nach Eurydike und findet eine Gemeinschaft, die dem Abgesang der Älteren trotzt.

Die Künstler:innengruppe Strunz und Kompliz:innen schaut auf Kampnagel aus heutiger Perspektive auf die alte Geschichte, die in zahlreichen Opern (unter anderem von Willibald Gluck, Joseph Haydn und Jacques Offenbach) schon aufgegriffen wurde. „Orfeo!“ bezieht sich vor allem auf die als erste Oper geltende „Orpheus und Eurydike“-Bearbeitung von Claudio Monteverdi aus dem Jahr 1607. Bei Strunz liegt der Fokus darauf, dass es kein göttliches Weltgefüge mehr gibt, keine unsichtbaren Kräfte, die die Geschicke der Menschen leiten und den Helden am Ende seiner tragischen Reise in den Himmel heben: Die Menschen haben die Erde, ihren Schutz- und Lebensraum, in einen unwirtlichen Ort verwandelt.

In dieser Lebenswelt, in der die Menschen armselig und allein umherstreifen, wirkt die Liebe von Orpheus und Eurydike wie ein Zauber. Doch ihr gemeinsames Glück ist nur von kurzer Dauer. Aristaios, der Bienenzüchter, lauert Eurydike auf und versucht, sie zu vergewaltigen. Auf der Flucht vor ihm entdeckt sie einen geheimen Gang, der sie an einen unerwarteten Ort bringt. Ein Orten, an dem die Natur noch grün und saftig ist und die Menschen einfach, aber in harmonischer Gemeinschaft miteinander leben. Es sind alles Kinder, die sich von den Idealen alter Generationen gelöst haben und bereit sind, die Geschichte neu zu schreiben. Frei und sorglos findet sich auch Eurydike bald selbst in der Gestalt eines jungen Mädchens wieder. Und sie wird diese Welt nicht wieder verlassen wollen, wenn Orpheus sie findet und dazu drängt, zurückzukehren …

Sandra Strunz & Kompliz:innen erzählen die Geschichte von Orpheus als eine Geschichte des Scheiterns alter Ideale, hier steht steht nicht das Totenreich dem Leben im Diesseits gegenüber, sondern die Möglichkeit einer besseren Welt dem Status Quo. Eine junge Generation opponiert mit ihren radikalen Ideen gegen die Ideen der Vergangenheit, so wie aktuell junge Klimaaktivist:innen gegen verpasste Chancen in der Klimapolitik protestiert.

Das bekannte Ensemble Resonanz ist mit Blechbläsern und drei hochkarätigen Sänger:innen unterschiedlichster musikalischer Herkunft dabei, was aus der Vorlage zeitgenössisches Musiktheater macht. Die Filmsequenzen wurden in den Folgelandschaften des Kohleabbaus in der Lausitz und im Wendland gedreht, die Hauptrollen spielen der aus zahlreichen Hollywood-Produktionen wie dem Bond-Film „Casino Royale“ bekannte Clemens Schick als Orpheus und die Film- und Fernsehdarstellerin Odine Johne als Eurydike bzw. die jungen Klimakativist:innen Helene Geigenberger als Kind Eurydike.

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