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Geschichte in Pflanzen, Objekten und Räumen: Das Kunstmuseum Wolfsburg zeigt Kapwani Kiwanga

Kąpani Kiwanga Terrarium Wolfsburg
Kapwani Kiwanga, Terrarium (Installation aus Glas, Quarzsand, Stoffbahnen, Textilfarbe, Maße variabel), Installationsansicht: Wolfsburg 2023 (Ausschnitt), Courtesy die Künstlerin und Goodman Gallery, Kapstadt, Johannesburg, London / Galerie Poggi, Paris / Galerie Tanja Wagner, Berlin (© Marek Kruszewski)

Noch bis 7. Januar ist eine der spektakulärsten Newcomer:innen der internationalen Kunstszene in Wolfsburg zu erleben.

Das Kunstmuseum Wolfsburg präsentiert mit „Die Länge des Horizonts“ die weltweit erste Retrospektive von Kapwani Kiwanga. Die kanadisch-französische Künstlerin wurde bereits mit zahlreichen internationalen Preisen ausgezeichnet und wird 2024 den kanadischen Pavillon auf der 60. Biennale di Venezia 2024 bespielen. Noch bis zum 7. Januar sind ihre zum Teil raumgreifenden Werke und Installationen in Wolfsburg erkenntnisreich und körperlich erfahrbar.

Trailer zur Ausstellung von Kapwani Kiwanga

Materialien mit Geschichte

Kapwani Kiganga ist eine Meisterin der visuellen Anziehung, die sie gekonnt mit deren inhaltlicher Bedeutung verknüpft. Sie nutzt die Wirkung von Farbe, Licht und Material, um globale Geschichte(n) aus einem anderen Blickwinkel zu erzählen. Mit ihren sogenannten Exit-Strategien verwendet sie eine Sprache, um bestehende Ordnungen und Machtverhältnisse aus neuen Perspektiven zu betrachten und diese in Zukunft anders zu formen. So symbolisieren z. B. zarte Reispflänzchen, die auf der Ausstellungsfläche nur in einem künstlich erzeugten Mikroklima gedeihen können, den Moment erzwungener botanischer Migration, Farben entfalten manipulative Effekte und Licht wird als politisches Instrument entlarvt.

Kapwani Kiwanga studierte Anthropologie und Vergleichende Religionswissenschaften. Damit bietet ihr akademischer Hintergrund beste Voraussetzungen, um an den Grundmauern unserer kulturellen Sozialisierung zu rütteln. Sie lenkt unsere Aufmerksamkeit auf vergangene und gegenwärtige Machtverhältnisse, nicht nur im Hinblick auf globale Ungleichgewichte, sondern auch in unserem unmittelbaren Alltag.

„Ich versuche nicht, das wiederzugeben, was man weiß“, erzählt Kapwani Kiwanga: „Ich versuche auch zu sehen, wie wir über das Bekannte hinausgehen können. Das erfordert ganz einfache Dinge wie eine andere Sichtweise oder sogar eine neue Sichtweise.“ Weitere Werke der Künstlerin finden Sie hier.

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